São Paulo
Lateinamerikas Mega-City
Nach Rio de Janeiro und den unbeschreiblichen Naturschönheiten Foz do Iguaçus brach ich zur letzten Station meiner Reise durch den Süden Brasiliens auf – in die pulsierende Millionenmetropole São Paulo.
São Paulo als größte Stadt Brasiliens, mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, Kunst, Kultur und Geschichte, hat mich sehr begeistert. Diese Metropole ist zudem bekannt für die multikulturelle Atmosphäre, die Architektur und für die vielen kontrastreichen Gegensätze denen man auf Schritt und Tritt begegnen kann.
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in São Paulo ist das MASP (Museu de Arte de São Paulo). Es ist, weit über die Grenzen Brasiliens, für seine einzigartige Architektur und seine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken berühmt. Weitere Highlights sind unter anderem der Parque Ibirapuera, Batman Alley, Museu do Futebol, Mercado Municipal, die man unbedingt besuchen sollte.
São Paulo ist eine pulsierende Weltmetropole mit einem ganz einzigartigen Charme. Komm mit – ich stelle Dir meine Highlights vor.
Meine Highlights in São Paulo
INHALT
TogglePaulista Avenue / Avenida Paulista
Die Paulista Avenue, auch Avenida Paulista ist die wohl bekannteste Straße in São Paulo. Mit ihren Wolkenkratzern, Museen, Restaurants und Einkaufszentren ist die Paulista Avenue eine der quirligen Schlagadern der Stadt und ein wichtiger Ort für kulturelle Veranstaltungen und Festivals im Geschäfts- und Finanzbezirk.
Einst war die Paulista Avenue ein der exklusivsten fast schon mondänsten Wohnorte São Paulos. Gesäumt von prächtigen Villen und Gärten war sie in den 1890er Jahren von den Kaffeebaronen als Wohngebiet für die reiche Elite der Stadt geplant.
Im Laufe der Jahre hat sich die Paulista Avenue jedoch zu einem wichtigen Geschäftsdistrikt entwickelt und ihr Gesicht völlig verändert.
Heute hat sie eine Länge von etwa 2,8 Kilometer und verläuft mitten durch das Stadtzentrum von São Paulo. Sie ist von vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten umgeben, darunter das São Paulo Museum of Art, das Itaú Cultural Center und das Casa das Rosas.
Aber auch jede Menge Kuriositäten kann man hier entdecken. Es war schon verrückt, dass am anderen Ende der Welt, an einem der zahlreichen Kioske deutsches Liedgut aus dem letzten Jahrtausend, gepresst auf Vinyl angeboten wurde.
Museu de Arte de São Paulo (MASP)
Das Museu de Arte de São Paulo (MASP) ist ein außergewöhnliches Kunstmuseum, direkt an der Paulista Avenue. Gegründet wurde es am 2. Oktober 1947 von Assis Chateaubriand und Pietro Maria Bardi und ist bekannt für seine Sammlung europäischer Kunstwerke, darunter Werke von Botticelli, Rembrandt, Van Gogh und Picasso. Man sollte unbedingt genügend Zeit einplanen, um die Kunstwerke in aller Ruhe zu betrachten.
Das MASP ist ein Muss für jeden Kunstliebhaber, da die Sammlung außerordentlich ist. Die Kunstwerke werden dem Besucher sehr ungewöhnlich und unkonventionell präsentiert. Man betritt die Ausstellungshalle auf der einen Seite und durchläuft die Ausstellung in einer Art Schlängellauf.
Auch das Gebäude selbst ist ein architektonisches Meisterwerk. Wie ein Klotz mit Beinen stellt es schon rein architektonisch betrachtet ein Kunstwerk dar.
Das Museu de Arte de São Paulo ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und montags geschlossen. Die Eintrittspreise variieren je nach Alter und Status des Besuchers. Der reguläre Eintrittspreis beträgt 60 BRL (Stand 2023). An speziellen Tagen ist der Eintritt frei. Bei meinem Besuch hatte ich das Glück gratis die Ausstellung besichtigen zu können. Allerdings war auch der Andrang dementsprechend enorm. Es hat sich aber gelohnt.
Gut zu wissen:
Av. Paulista, 1578 – Bela Vista, São Paulo – SP, 01310-200, Brasilien
Parque Tenente Siqueira Campos – Trianon / Trianon Park
Direkt gegenüber dem Museu de Arte de São Paulo, auf der anderen Seite der Avenida Paulista befindet sich der Parque Tenente Siqueira Campos – Trianon bzw. Trianon Park. Ein großartiger Ort um das gerade Gesehene einmal sacken zu lassen.
Der Park wurde im Jahre 1892 eröffnet und wurde nach dem französischen Landschaftsarchitekten Paul Villon benannt. Mich begeisterte die üppige und wildscheinende Vegetation. Es gibt zahlreiche Wanderwege mit vielen Bänken, die durch den Park führen.
Ganz besonders spannend fand ich auch den Kontrast, einen solchen ruhigen und abgeschiedenen Ort in einer Millionen-Metropole und keine fünfzig Meter weiter tobt das Leben.
Praça da República / Platz der Republik
Vom Platz der Republik aus machte ich mich auf den Weg in Richtung Farol Santander. Der Platz der Republik oder auch Praça da República ist ein öffentlicher Platz im Stadtteil República im historischen Zentrum von São Paulo. Umgeben von vielen historischen Gebäuden, wie besipielsweise das Edifício Itália, das Edifício Copan oder das Edifício Esther hat er eine Fläche von ungefähr 25.000 Quadratmetern und ist ein wichtiger Ort für kulturelle Veranstaltungen.
Zudem gibt es neben unglaublich vielen Shopping-Möglichkeiten zahlreiche Museen in der Nähe des Platzes, darunter das Museu da Língua Portuguesa, das Museu de Arte de São Paulo und das Museu do Tribunal de Justiça de São Paulo. Der Platz ist auch ein beliebter Ort für Straßenkünstler und Musiker, die ihre Talente zur Schau stellen.
Municipal Theatre de São Paulo
Unweit davon, am Praça Ramos de Azevedo befindet sich das Municipal Theatre de São Paulo. Das 1911 eröffnete Opernhaus wurde vom Konstrukteur Ramos de Azevedo und den beiden italienischen Architekten Cláudio Rossi und Domiziano Rossi entworfen. Dabei waren sie stark inspiriert von den europäischen Bühnen – allen voran der Mailänder Scala.
Mit seinen 1.523 Sitzplätzen ist die Oper ein wichtiger Ort für kulturelle Veranstaltungen und braucht sich hinter anderen internationalen großen Theaterbühnen der Welt nicht zu verstecken.
Hier sind bereits eine Reihe der weltweit berühmtesten Künstler aufgetreten, wie beispielsweise Maria Callas, Enrico Caruso, Magda Tagliaferro, Vaslav Nijinsky, Beniamino Gigli, Isadora Duncan, Anna Pawlowa und viele andere. Die erste Inszenierung war übrigens „Hamlet“.
Das Theatro Municipal ist nicht nur der Sitz des São Paulo Municipal Symphonic Orchestra, sondern auch des Coral Lírico und des städtischen Balletts São Paulo. Nach einer aufwändigen dreijährigen Renovierung wurde das Theatro Municipal am 10. Juni 2011 wiedereröffnet.
Das Theater ist bekannt für seine außergewöhnliche und beeindruckende Architektur, eine Kombination aus Elementen des Jugendstiles, aus Renaissance und Barock.
Das Municipal Theatre de São Paulo bietet eine Vielzahl von Führungen an, bei der man die Möglichkeit hat etwas mehr über das Theater, seine Geschichte und die kulturelle Bedeutung des Theaters für São Paulo und für Brasilien zu erfahren. Die Touren werden für kleine Gruppen (bei meiner Führung waren es 10 Personen) und in verschiedene Sprachen angeboten.
Ich hatte mich spontan dazu entschlossen und einfach einmal am Ticketcounter nachgefragt. Am gleichen Nachmittag war eine englischsprachige Tour angesetzt und ich hatte Glück, dass noch Plätze frei waren. Ich musste lediglich meinen Pass vorzeigen, mich in die Teilnehmerliste eintragen und schon ging es los. Die Tour wurde von einem Studenten geleitet und war wirklich sehr interessant und informativ. Zudem waren sie kostenfrei. Meine Tour dauerte etwa 1,5 Stunden.
Gut zu wissen:
Praça Ramos de Azevedo, s/n – República, São Paulo – SP, 01037-010, Brazil
Praça Ramos de Azevedo
Nur wenige Schritte vom Municipal Theatre de São Paulo entfernt befindet man sich hier auf dem Praça Ramos de Azevedo mit einem faszinierenden Blick, der in jede Richtung mehr als interessant ist. Der Platz wurde zusammen mit dem Theatro Municipal eingeweiht und erhielt erst nach dem Tod des Architekten im Jahr 1928 seinen Namen Praça Ramos de Azevedo.
Ramos de Azevedo war übrigens ein brasilianischer Architekt, der für das Design verschiedener Wahrzeichen und Gebäude in São Paulo bekannt ist. Hierzu zählen beispielsweise das Teatro Municipal, der Mercado Municipal und die Pinacoteca. Ramos de Azevedo war zudem einer der Gründer und Direktor der Polytechnischen Schule der Universität von São Paulo.
Praça Ramos de Azevedo befindet sich zwischen der Rua Conselheiro Crispiniano und der Rua Formosa, vor dem Theatro Municipal de São Paulo und unter dem Viaduto do Chá und neben dem Alexandre Mackenzie Building.
Der Platz ist ein sehr beliebter Treffpunkt für Touristen und Einheimische, die das Theatro Municipal besuchen, shoppen gehen wollen oder einfach nur die quirlige Atmosphäre genießen möchten. Er ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von São Paulo.
Im Jahr 1922 wurde auf dem Platz das Monumento a Carlos Gomes errichtet, ein Denkmal für den berühmten brasilianischen Komponisten Carlos Gomes. Von hier aus ist es nicht weit zur „Altstadt“ und zum Farol Santander (Banespa-Turm).
Ich nutze hier die Gelegenheit, um einmal von einer der zahlreichen Bänke aus den vorbeiziehenden Trubel auf mich wirken zu lassen.
Farol Santander / Banespa-Turm
Farol Santander ist eines der Wahrzeichen São Paulos und wurde zwischen 1939 und 1947 erbaut. Der Name “Farol Santander” bedeutet wörtlich übersetzt “Santander-Leuchtturm”. Es handelt sich hierbei um einen herrlichen Art-Deco-Wolkenkratzer der früher auch als Altino Arantes-Gebäude und Banespa-Turm bekannt war. Vom Empire State Building in New York inspiriert wurde der Tower wurde von Plínio Botelho do Amaral entworfen.
Farol Santander ist heute ein kulturelles Zentrum, welches Kunstausstellungen über mehrere Etagen beherbergt sowie Raum für Konzerte und andere Veranstaltungen bietet.
Farol Santander befindet sich im Stadtteil Sé. Das Viertel ist für seine zahlreichen historischen Gebäude und seine einzigartige Architektur bekannt. Sé ist zudem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und bietet durch die vielen Geschäfte großartige Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt fußläufig zum Farol Santander viele Restaurants, Bars und Cafés, in denen man eine Pause einlegen und die lokale Küche genießen kann.
Einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sao Paulos findet man in der Nähe des Farol Santander, beispielsweise die Catedral Metropolitana de São Paulo, das Museu do Tribunal de Justiça und die juristische Fakultät.
Farol Santander bietet einen traumhaften und beeindruckenden Blick über ganz São Paulo. Die Aussichtsplattform befindet sich in der 26. Etage und bietet einen 360-Grad-Blick auf die Stadt. Der Eintritt ist kostenlos.
In Reiseführern wird geraten sich im Vorfeld sein Ticket online zu buchen. Ich habe einfach vor Ort nachgefragt und konnte ohne lange Wartezeiten sofort hinein. Am Counter wurde man sehr freundlich empfangen, man hat einen Plan über die öffentlich zugänglichen Etagen sowie eine kurze Einweisung erhalten. Und schon ging es los.
Gut zu wissen:
R. João Brícola, 24 – Centro Histórico de São Paulo, São Paulo – SP, 01014-900, Brasilien
Mosteiro de São Bento / Kloster São Bento
Unweit des Farol Santander, ebenfalls im Stadtzentrum von Sao Paulo, befindet sich das Benediktinerkloster Mosteiro de São Bento. Es wurde im Jahr 1598 gegründet und ist seitdem ein wichtiger Ort für die katholische Gemeinde in São Paulo.
Die Anlage besteht aus der Abteibasilika Nossa Senhora da Assunção, dem Kollegium São Bento und der Fakultät São Bento.
Das Kloster Mosteiro de São Bento bietet eine Vielzahl von Aktivitäten für Besucher an und ist täglich geöffnet. Es werden Führungen durch das Kloster angeboten.
Mosteiro de São Bento ist bekannt für seine wunderschöne Architektur. Mich beeindruckten sehr die wunderschönen Wandgemälde und die Deckenfresken.
Gut zu wissen:
Largo São Bento, s/nº – Centro Histórico de São Paulo, São Paulo – SP, 01029-010, Brasilien
Pateo do Collegio
Ein weiterer interessanter Ort in Sao Paulo ist das Pateo do Collegio. Es befindet sich ebenfalls unweit des Farol Santander und wurde 1554 von den Jesuiten gegründet. Somit lässt sich sagen, dass an diesem Ort Sao Paulo „entstanden“ ist.
Das Gebäude wurde im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut, renoviert und erneuert. Heute befindet sich auf dem Gelände es ein kulturelles Zentrum, das ein Museum, eine Kirche, eine Schule und ein Café beherbergt. Zudem befindet sich hinter den Mauern eine wunderschöne und gepflegte Gartenanlage.
Gut zu wissen:
Praça Pateo do Collegio, 2 – Centro Histórico de São Paulo, São Paulo – SP, 01016-040, Brasilien
Museu Paulista / Museu do Ipiranga
Das Museu Paulista, auch bekannt als Museu do Ipiranga, wurde als Denkmal an die Unabhängigkeit Brasiliens geplant und zwischen 1885 und 1889 erbaut. Es befindet sich mitten im Parque do Ibirapuera (Unabhängigkeitspark).
Das Museum hat sich auf die Geschichte Brasiliens und insbesondere São Paulos spezialisiert und präsentiert die Exponate sehr außergewöhnlich. Das Museum gehört zur Universität von São Paulo und ist zugleich Forschungs- und Lehrbetrieb.
Einzigartig ist der Palastbau im neoklassischen Stil, der nach dem vereinfachten Idealmodell eines Renaissance-Palastes gestaltet ist. Er verfügt über einen eleganten, mit Portalen versehenen Zentralbau mit zwei großen Seitenflügeln.
Der Palast, in dem sich das Museum befindet, ist ein architektonisches Meisterwerk mit einer Fassade, die eine Länge von 123 Metern hat. Er wurde von dem italienischen Architekten Luigi Pucci entworfen. Das Museum beherbergt eine Sammlung von 125.000 Objekten, die eine völkerkundlich-historische Ausstellung über Brasilien und insbesondere eine Abteilung zur Geschichte São Paulos umfasst.
Gut zu wissen:
Parque da Independência – Ipiranga, São Paulo – SP, 04263-000, Brasilien
Parque do Ibirapuera / Unabhängigkeitspark
Der Parque do Ibirapuera, der auch gerne als Parque Ibirapuera bezeichnet wird, befindet sich unmittelbar im Zentrum São Paulo. Hier befindet sich auch das Museu Paulista bzw. Museu do Ipiranga.
Der Unabhängigkeitspart hat für Sao Paulo eine ähnliche Bedeutung wie der Central Parks für New York City. Der Park erstreckt sich über eine Gesamtfläche von etwa zwei Quadratkilometern und ist damit der zweitgrößte Park von São Paulo. Unglaubliche 300.000 Besucher strömen wöchentlich in den Park.
Anlässlich der 400-Jahr-Feier São Paulos am 25. Januar 1954 wurde der Park feierlich eingeweiht. Die Architektur im Park trägt die Handschrift der renommierten Architekten Oscar Niemeyer und Joaquim Cardozo. Roberto Burle Marx und Otavio Texeira Mendes übernahmen die Landschaftsgestaltung.
Es gibt mehrere interessante Gebäude, darunter das Museum für Moderne Kunst, das sich im Gebäude der Biennale von São Paulo befindet. Außerdem findet man das Denkmal Monumento às Bandeiras, ein Planetarium und verschiedene wellenförmige Mehrzweckhallen. An Wochenenden finden hier häufig kostenlose Freiluftkonzerte statt.
Wenn man in Sao Paulo ist, sollte man dem Parque do Ibirapuera unbedingt einen Besuch abstatten.
Gut zu wissen:
Av. Pedro Álvares Cabral – Vila Mariana, São Paulo – SP, 04094-050, Brasilien
frei (öffentlich zugänglich)
Catedral Metropolitana de São Paulo / Catedral da Sé
Die Catedral Metropolitana de São Paulo, die auch als Catedral da Sé bekannt ist, ist das Hauptgotteshaus des römisch-katholischen Erzbistums São Paulos und thront majestätisch auf dem Praça da Sé im Herzen São Paulos.
Dieses beeindruckende Gotteshaus ist ein absolutes architektonisches Meisterwerk. Die Geschichte der Kathedrale reicht bis ins Jahr 1589 zurück. Die ursprüngliche Kirche, die an der gleichen Stelle wie die heutige stand, wurde erst 1616 fertiggestellt.
Die jetzige Kathedrale wurde unter der Leitung des ersten Erzbischofs São Paulos, Duarte Leopoldo e Silva, erbaut. Die Arbeiten begannen 1913. Der deutsche Architekt Maximilian Emil Hehl war federführend für den Entwurf des neogotischen Gebäudes, das sich majestätisch über die Stadt erhebt. Erst 1954 zur 400-Jahr-Feier von São Paulo konnte die neue Kathedrale geweiht werden.
Nach einer Phase des Verfalls wurde das Gotteshaus zwischen den Jahren 2000 und 2002 einer umfassenden Renovierung unterzogen.
Die Kathedrale hat eine Länge von 110 Metern und hat eine durchschnittliche Breite von 46 Metern. Die beiden Türme ragen etwa 92 Meter empor. Insgesamt finden etwa bis zu 8000 Personen Platz. Unglaubliche 800 Tonnen seltenen Marmors wurden für den Bau verwendet. Das Innere der Kathedrale ist mit einzigartigen brasilianischen Kunstwerken aus Zweigen von Kaffeepflanzen, Ananas und Gürteltieren geschmückt.
Gut zu wissen:
Praça da Sé – Sé, São Paulo – SP, 01001-000, Brasilien
Mercado Municipal de São Paulo
Der Mercado Municipal de São Paulo, von den Brasilianern auch gerne liebevoll als “Mercadão” bezeichnet, ist ein Muss für jeden Sao Paulo Besucher. Er befindet sich im Stadtteil Mercado, der früher Várzea do Carmo genannt wurde.
Der nach Plänen des Architekten Francisco Ramos de Azevedo errichtete Mercadão wurde im Jahre 1933 eröffnet. Die imposante Architektur des Gebäudes umfasst insgesamt 32 Paneele mit 72 einzigartigen Buntglasfenstern, die vom russischen Künstler Conrado Sorgenicht Filho geschaffen wurden. Die wunderschöne Fassade der Halle beeindruckt mit ihren neoklassischen und zum Teil gotischen Elementen.
Im Mercadão findet man über 290 Stände mit frischen und vielfältigen Produkten. Hier wird eine Fülle von frischem Gemüse, exotischem Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchten, Pasta, Süßigkeiten, Gewürzen und erstklassigen importierten Produkten angeboten.
Auch gastronomisch gibt es eine Vielfalt zu entdecken. Von den Probierständen der Händler über die einfachen Gerichte der Bistros bis hin zum eleganten „Schlemmertempel“, hier findet man eine große Bandbreite kulinarischer Köstlichkeiten. Wie ich finde, sollte man sich hier unbedingt einmal durchprobieren, da es ein Festival der Sinne ist. Nicht nur das Auge und der Geschmack kommt auf seine Kosten, den Besucher erwarten zu dem eine Vielzahl an einzigartigen Düften.
Wer hier noch nicht genug hat vom Shoppen, der wird sicherlich in einer der zahlreichen umliegenden Straßen fündig. Hier erwarten den Besucher unzählige Geschäfte, die quasi alles anbieten, was das Herz begehrt – unfassbar!
Ponte Octávio Frias de Oliveira
Wie ich finde, ist die beeindruckende Schrägseilbrücke Ponte Estaiada Octávio Frias de Oliveira in Sao Paulo ein ganz besonders interessantes Bauwerk. Sie spannt sich majestätisch über den Rio Pinheiros und verbindet die Marginal Pinheiros mit der Avenida Jornalista Roberto Marinho im Süden der Stadt.
Die Brücke hat eine Länge von etwa 1.600 Metern, der Hauptpylon ragt ganze 138 Meter in den Himmel. Im Jahr 2008 eröffnet dient die Brücke seit dem dem Fahrzeugverkehr.
Was die Ponte Estaiada jedoch wirklich einzigartig macht, ist ihre unverwechselbare und außergewöhnliche Form. Der x-förmige Träger, die über Kreuz verlaufenden Fahrbahnen und die an eine Harfe erinnernden Stahlseile geben ihr ein ganz einzigartiges Erscheinungsbild und machen sie zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.
Des nachts wandelt sie sich zu einem wahrhaftigen Lichtspektakel. Auf der Brücke sind unzählige LEDs installiert welche sie in magischen Mustern, Formen und Farben erstrahlen lassen.
Interessant sind auch die Baukosten. Im Netz findet man immer wieder die Angabe von rund 184 Millionen R$ für die Brücke an sich und weiterer 40 Millionen R$ für die spektakuläre Lichtinstallation.
Gut zu wissen:
Av. das Nações Unidas, 7108 – Vila Cordeiro, São Paulo – SP, 04583-105, Brasilien
Beco do Batman / Batman Alley
Von der Ponte Octávio Frias de Oliveira fuhr ich anschließend zur Beco do Batman bzw. Batman Alley. Beco do Batman ist aufgrund der dichten Graffiti-Konzentration auf den Straßen ein beliebtes Touristenziel. In einigen Reiseführern wird Beco do Batman bzw. Batman Alley auch gerne als ein „Paradies für Streetart-Liebhaber“ bezeichnet.
Beco do Batman ist der „Kosename“ für die Gegend um die Rua Gonçalo Afonso und die Rua Medeiros de Albuquerque im Stadtteil Vila Madalena in São Paulo. Ich fand es erst etwas verwirrend, doch ist es ganz einfach. Beco do Batman und Batman Alley sind zwei Bezeichnungen, die sich auf ein und denselben Ort beziehen, nämlich auf die farbenfrohen Straßen im Viertel Vila Madalena in São Paulo.
Beco do Batman ist Portuguisisch und bedeutet wörtlich übersetzt “Batman-Gasse”. Der Name entstand Anfang der 1980er Jahren. Damals wurde ein Graffiti entdeckt, dass den – aus den gleichnamigen Comics – bekannten Superhelden Batman, an einer der Wände zeigt.
Kunststudenten haben schließlich begonnen, die Wände mit Designs und Graffits zu füllen, die kubistisch und psychedelisch geprägt und damit ziemlich einzigartig und unvergleichlich sind. Auf mich machte das Viertel allerdings einen so kommerziellen Eindruck.
Die Graffitis in den Gassen von Beco do Batman werden ständig renoviert, erneuert und gepflegt. Dabei kann man den Street-Art-Künstlern über die Schultern schauen und mit Ihnen ins Gespräch kommen.
Jeder Quadrat-Zentimeter der Häuserwände und Mauern ist mit bunten Graffitis bedeckt und erstreckt sich teils sogar bis auf die Fußwege.
Beco do Batman ist ein Spielplatz der Kreativität, er zieht Street-Art-Enthusiasten aus aller Welt an. Die Wände sind die Leinwände für bekannte Straßenkünstler aus Brasilien und der ganzen Welt und zugleich fließende Ströme der Kreativität. Bei jedem neuen Besuch kann man neue Kunstwerke entdecken, die im Rhythmus der Stadt pulsieren. Also ein lebendiges Kunstwerk, das sich im Fluss der Zeit ständig wandelt.
Gut zu wissen:
R. Medeiros de Albuquerque, 82-154 – Jardim das Bandeiras, São Paulo – SP, 05436-060, Brasilien
Luz Station / Bahnhof Luz
Der Bahnhof Luz in São Paulo ist ein einzigartiger Ort – verbindet er Geschichte, Architektur und Kultur auf eine ganz besondere Art und Weise miteinander.
Architektonisch ist das Gebäude der Bahnstation Luz eine absolute Pracht. Es wurde im viktorianischen Stil erbaut und ist ein großartiges Beispiel für den Geschmack jener Epoche. Besonders fiel mir der markante Uhrturm auf dem Dach auf, verleiht er dem Bahnhofsgebäude eine einzigartige Silhouette.
Der im Jahr 1867 errichtet Bahnhof Luz als einstiger Hauptzugang zur Stadt und Knotenpunkt für den Kaffeehandel, war entscheidend für die Entwicklung São Paulos. Nach dem verheerenden Brand in den 1940er-Jahren wurde die Bahnstation in den 1990er-Jahren in umfassend modernisiert und restauriert. Paulo Mendes da Rocha und sein Sohn Pedro waren federführend und maßgeblich für die Arbeiten zur Erhaltung des viktorianischen Erbes verantwortlich.
Etwa 147.000 Fahrgäste passieren täglich die Bahnstation Luz. Damit ist er ein lebendiger Treffpunkt, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen. Der Bahnhof beherbergt zu dem das 2006 eröffnete Museu da Língua Portuguesa (Museum der Portugiesischen Sprache).
Gut zu wissen:
Praça da Luz, 1, Luz, São Paulo – SP, Brasilien
Pinacoteca do Estado de São Paulo
Vis-a-vis vom Bahnhof Luz befindet sich eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Stadt, die Pinacoteca do Estado de São Paulo. Das an ein Palais erinnernde Gebäude, das aus dem Jahr 1900 stammt wurde von den Architekten Ramos de Azevedo und Domiziano Rossi entworfen. Es sollte ursprünglich als Hauptsitz des Lyceum of Arts and Crafts dienen.
In den 1990er-Jahren wurde das Gebäude unter Federführung von Paulo Mendes da Rocha umgebaut. Dabei entstand eine sehr interessante Kombination aus alter Bausubstanz und modernen Elementen, die Raum für extravagante Kunst schuf.
Das Museum widmet sich der brasilianischen Kunst, angefangen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Was ich sehr schön fand, was das dieses Museum nicht so überlaufen war und man sich alles in aller Ruhe anschauen konnte.
Gut zu wissen:
Praça da Luz, 2 – Luz, São Paulo – SP, 01120-010, Brasilien
Mein Fazit einer unvergesslichen Reise
Diese Reise durch den Süden Brasiliens, mit den Stopps in Rio de Janeiro, Foz do Iguacu und final in São Paulo ist mir ein unvergessliches Erlebnis – habe ich mir damit auch einen großen Kindheitstraum erfüllt.
Während der gesamten Reise waren die pulsierende Energie und die pure Lebensfreude der Menschen allen Orts zu spüren. Ich sah Gegenden mit einer absolut atemberaubenden Natur und gewaltigen Landschaften. Und dabei war jede Station so unglaublich einzigartig.
Denke ich an Rio de Janeiro fällt mir sofort der Zuckerhut, dem Cristo Redentor auf dem Corcovado und die Copacabana ein. Die unglaublichen und gewaltigen Wasserfälle in Iguacu waren der Höhepunkt der 2. Station. Und schließlich Lateinamerikas Mega-City São Paulo mit einer aufregenden Mischung aus Kultur, Kunst, Gastronomie und Nachtleben.
Ich bin auf meiner Reise unglaublich freundlichen, herzlichen und offenen Menschen begegnet, die selbst trotz Sprachbarrieren (ich spreche kein Portugiesisch und hier wird fast kein English gesprochen) immer versucht haben mir von sich aus zu helfen und mir als Gast in ihrem Land das Gefühl gegeben haben willkommen zu sein.
Diese Reise hat all meine Erwartungen mehr als übertroffen! M E G A!
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