Venedig
La Serenissima – die Durchlauchtigste
Auf die Reise nach Venedig – in die Heimat Donna Leons Romanhelden Commissario Brunetti, freute ich mich ganz besonders. Stand sie doch schon sehr lange auf meiner Reiseliste ganz oben.
Natürlich habe ich im Vorfeld zahlreiche Bilder und Reportagen gesehen und auch viele Bücher gelesen. Dennoch war ich gespannt wie diese Stadt tatsächlich auf mich wirkt – melancholisch, aufgekratzt, kitschig und überlaufen oder gar verfallen und schmutzig? Aber wie es nun einmal im Leben so ist, sind Klischee und Wirklichkeit immer zwei Paar Schuhe.
Venedig, von hier aus brach Marco Polo zu seinen legendären Reisen nach Asien und Arabien auf, Antoni Vivaldi komponierte hier seine „Vier Jahreszeiten“, Guiseppe Verdis „La Traviata“ wurde im Teatro La Fenice uraufgeführt und über Casanova gibt es manche heitere Geschichte, welche sich hier zugetragen haben soll.
Was ist übrig von all dem Glanz vergangener Zeiten? Welche Spuren gibt es zu entdecken? Was wird mich die nächsten Tage erwarten?
Meine Highlights dieser Reise
INHALT
ToggleAnreise - die Lagune von oben
Glücklicherweise hatte ich auf dem Flug von Berlin / Frankfurt nach Venedig einen Fensterplatz erwischt und dann noch auf der richtigen Seite – ich Glückspilz. So hatte ich beim Anflug auf Venedig einen traumhaften Blick auf die Lagune.
Besonders spannend fand ich zu sehen auf welch einem Untergrund Venedig einst errichtet wurde. Man konnte gut das Marschland um Venedig erkennen mit seinem filigranen Muster welches das Wasser auf seinem Weg ins Meer bildete.
Ich finde es schon sehr erstaunlich zu welchen Wunderwerken der Mensch fähig ist. Venedig wurde auf mehr als einhundert Inseln auf unzähligen Baumstämmen inmitten der Lagune errichtet, durchzogen von mehr als einhundertfünfzig Kanälen und verbunden von mehr als vierhundert Brücken.
Ankunft in Venedig & Mestre
Der Aeroporto di Venezia-Tessera Marco Polo ist Venedigs zentraler Flughafen und wird von allen großen Fluglinien angeflogen. Er befindet sich allerdings nicht auf der Insel, sondern auf dem Festland und ist sehr gut verkehrstechnisch angebunden. Da ich mich für die Übernachtung in Mestre entschieden habe, konnte ich ganz bequem mit dem ATVO Express Bus vom Flughafen ins Stadtzentrum von Mestre fahren. Der Ticketpreis für die einfache Fahrt lag hier bei 8 EUR. Der AeroBus des ACTV ist etwas günstiger, dauert jedoch etwas länger.
Entscheidet man sich für die Übernachtung auf der Insel, kann man Venedig neben dem Bus auch bequem mit dem Wassertaxi erreichen. Die privaten Wassertaxen sind allerdings etwas teurer. Die Preise liegen zwischen 100 und 200 EUR. Günstiger geht’s jedoch mit den Booten des Alilaguna Venedig Water Shuttle (15 EUR). Diese verkehren nach einem festen Fahrplan, allerdings kann die Fahrt vom Flughafen zur Piazza San Marco etwa eineinhalb Stunden dauern. Dafür ist der erste Eindruck, den man von Venedig bekommt umwerfend.
Um von Mestre nach Venedig zu gelangen nutze ich immer den ATVO Bus. Diese verkehren in regelmäßigen Abständen. Die Fahrt dauerte auch nur wenige Minuten.
Meine täglichen Entdeckungstouren in Venedig startetet ich an der Piazza di Roma. Hier kann man wunderbar ins Vaporetto umsteigen oder einfach querfeldein loslaufen. Das Vaporetto („Wasserbus“) ist das einfachste Fortbewegungsmittel in Venedig. Übrigens: . . .Fahrrad fahren ist in Venedig verboten.
Ich entschied mich für ein 3 Tagesticket, war somit nicht an Ticketschalter oder -automaten gebunden und konnte je nach Belieben ein-, aus- oder umsteigen. Ich nutze hauptsächlich die Linie 1. Die Boote fahren im Abstand von wenigen Minuten und steuern eigentlich alle interessanten Sehenswürdigkeiten an. Der Fahrplan ist überall angeschlagen und sehr übersichtlich. Man kann jeden Punkt in der Stadt bequem erreichen.
Canal Grande
Mein erster Weg führte mich mit dem Vaporetto, dem Canal Grande entlang, direkt zur Piazza San Marco. Nichts verbindet man wohl mehr mit Venedig als den Canal Grande und den Gesang der Gondoliere.
Zahlreiche Paläste und Palais, Kirchen, Museen, Hotels, Parks und Brücken reihen sich aneinander wie auf einer Perlenkette und legen Zeugnis ab für die wechselreiche und glanzvolle Geschichte der Republik Venedig. Dies sollte man einfach einmal auf sich wirken lassen.
Mit einer Länge von knapp vier Kilometer, einer durchschnittlichen Breite von fünfzig Meter und einer Tiefe von etwa fünf Metern teilt der Kanal die Hauptinsel in zwei Hälften. S-förmig schlängelt er sich durch Venedig. Als Lebensader der Stadt ist der Canal Grande entsprechend stark befahren. Baden oder schwimmen ist hier wie in allen anderen Wasserstraßen Venedigs übrigens nicht gestattet.
Der Canal Grande und seIne Palazzi - eInIge HIghlIghts
Palazzo Cavalli-Franchetti
Dieser im 16. Jahrhundert errichtete und vor allem im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil umgebaute Pallazo, befindet sich am oberen Abschnitt des Canal Grande im Stadteil San Marco. Von der des Ponte dell’Accademia lässt er sich gut betrachten.
Der Palazzo Cavalli-Franchetti hat eine sehr wechselvolle Geschichte. So war er beispielsweise ab 1840 im Besitz des Erzherzogs Friedrich Ferdinand, anschließend von 1878 an in dem von Baron Raimondo Franchetti. Zeitweise gehörter er auch der Familie Rothschild. Heute ist hier die venezianische Wissenschafts- und Kultureinrichtung Istituto Veneto di Scienze untergebracht. Zudem befindet sich hier das Europäische WHO-Büro für Investition für Gesundheit und Entwicklung.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
S. Marco, 2847, 30124 Venezia VE, Italien
Palazzo Barbarigo
Ebenfalls unweit der Ponte dell’Accademia befindet sich der Palazzo Barbarigo. Der Palazzo befindet sich am gegenüberliegenden Ufer des Canal Grande und wurde im 16. Jahrhundert in Stil der Renaissance erbaut. Er ist heute in Privatbesitz.
Für mich ist der Palazzo Barbarigo ein absolutes Highlight, da ich die Fassade sehr beindruckend finde. Im Jahre 1886 wurden die Mosaike, bestehend aus Muranoglas, im Auftrage der damaligen Besitzer, der Brüder Testolini, ehemalige Eigentümer der Glasmanufaktur Fratelli Testolini, an der Fassade angebracht.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Campo San Vio, 730, 30123 Venezia VE, Italien
Palazzo della Regione, früherer Sitz der Eisenbahnverwaltung
Weniger ein Palazzo wie man ihn vielleicht am Canal Grande erwartet, eher ein Verwaltungsgebäude, dennoch aber sehr imposant der Palazzo della Regione.
Er befindet sich zwischen der Ponte della Costituzione und dem Bahnhof Venezia Santa Lucia am unteren Teil des Carnal Grande und dominiert hier die Szenerie.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
30100 Venice, Metropolitan City of Venice, Italien
Hotel Marconi
Zwar kein Plazzo, dennoch fand ich die Gebäude rund um das Hotel Marconi sehr interessant. Ich kann an dieser Stelle natürlich keine Bewertung für dieses Haus abgeben, da ich die Leistungen des Hauses nicht in Anspruch genommen habe.
Dieser Abschnitt ist mir einfach nur bei jeder meiner Passagen des Canal Grande immer wieder ins Auge gesprungen. Auf mich verspürte es einen ganz besonderen Charm vergangener Zeiten.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Riva del Vin, 729, 30125 Venezia VE, Italien
Palazzo Grimani di San Luca
Vis-a-vis der Rialtobrücke und dem Rialtomarkt liegt der Palazzo Grimani di San Luca. Was vielen Betrachtern sofort ins Auge springt ist die Dominanz des Gebäudes und seiner weißen Fassade. Man hat den Eindruck, es würde die umstehenden Häuser und Palazzi erdrücken.
Ursprünglich wurde der Palazzo nur mit 2 Etagen für den Prokurator von San Marco, Girolamo Grimani erbaut und kurze Zeit später aufgestockt. Wie fast alle Palazzi in Venedig hat auch der Palazzo Grimani di San Luca eine bewegte Geschichte hinter sich. Zeitweise war er unter österreichischer Verwaltung Postgebäude und schließlich Sitz des Oberlandesgerichtes für Venetien. Dies ist er auch heute noch unter der Flagge des italienischen Staates.
Die Liste der Palazzi lies sich hier ohne Ende fortsetzen. Besonders beeindruckt hat mich jedoch, wie der „Zahn der Zeit“ an den Bauten nagt und mit wie viel Liebe zum Detail die Venezianer hier immer wieder versuchen den Naturgewalten zu trotzen und soweit es möglich ist jedes einzelne Bauwerk vor dem Untergang zu bewahren.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
30100 Venice, Metropolitan City of Venice, Italien
Die Piazetta und Piazza San Marco – der „schönste Festsaal Europas“
Die Piazza San Marco (Markusplatz) ist der größte und zweifelsfrei wohl der bekannteste Platz in Venedig. Häufig wird im Allgemeinen der gesamte freie Platz rund um den Glockenturm des Markusdomes als Markusplatz bezeichnet.
Das ist jedoch nicht ganz richtig, denn der von der Lagune aus gesehen vordere kleinere Bereich zwischen Dogenpalast und Bibliothek wird eigentlich Piazzetta San Marco genannt. Als Piazzetta bezeichnet man üblicherweise ein kleines Plätzchen oder kleines Quadrat.
Umrahmt von den weißen Arkaden der Neuen und der Alten Prokuratien und der Ala Napoleonica ist der Markusplatz das historische Zentrum Venedigs und zeugt vom Glanz vergangener Zeiten. Wen wundert es dann noch, dass Napoleon den Markusplatz einst als den „Schönsten Festsaal Europas“ bezeichnete. Hier befindet sich auch das Café Florian, Venedigs ältestes und wohl berühmtestes Kaffeehaus.
Als ich die Piazzetta und die Piazza San Marco erstmals überquerte, war ich wirklich sehr beeindruckt. Weniger von den Menschenmassen, den unendlich vielen Tauben und den Dimensionen des Platzes, sondern viel mehr von der Aneinanderreihung der geschichtsträchtigen Gebäude und das was diese einmal für die Republik Venedig bedeutet haben: angefangen vom Dogenpalast, dem Markusdom, dem Uhrenturm über die Neue und Alte Prokuratien, die Ala Napoleonica, den Glockenturm des Markusdoms und der Markusbibliothek bis hin zu den beiden Monolithsäulen.
Monolithsäulen
Die Piazzetta San Marco dominieren die beiden Monolithsäulen – einst von den Venezianern aus dem Libanon herbeigeschafft, sind sie Venedigs Stadtheiligen Markus (Marco) und Theodorus (Todaro) gewidmet. Auf den Säulen thronen daher zum einen der Markuslöwe und zum anderen der heilige Theodor auf einem Fabelwesen posierend (verschiedene Quellen sprechen hier jedoch von einem Drachen bzw. einem Aligator).
Es soll ursprünglich noch eine dritte Säule existiert haben, welche jedoch beim Aufstellen umgekippt und in der Lagune versunken sein soll.
Der Legende nach soll es kein Glück bringen zwischen den beiden Säulen entlangzulaufen. Vielleicht ist der Grund, weshalb die Venezianer gerne den Platz zwischen den Säulen meiden und ihn lieber umrunden der, dass hier zur Abschreckung einst die Hinrichtungen stattfanden.
Heute befindet sich direkt an der Piazzetta San Marco eine Gondelanlegestelle. Man hat von hieraus zudem einen phantastischen Blick auf die Klosterinsel San Giorgio Maggiore und auf den Ausläufer von Giudecca.
Palazzo Ducale - der Dogenpalast
Direkt an der Piazzetta San Marco befindet sich der Palazzo Ducale (der Dogenpalast) – über 800 Jahre lang Sitz des Dogen und damit das weltliche Machzentrum der Republik Venedig. Er ist ganz sicher einer der Besuchermagneten Venedigs. Einen Besuch sollte man unbedingt einplanen.
Die mit dem weißen, aus Verona stammenden Marmor, verkleideten Fassade des Palastes, ist schon von weitem aus gut zu erkennen und lässt erahnen was den Besucher in seinem Inneren erwartet. Der Säulengang und die Arkaden bestehen aus istrischem Kalkstein und dominieren die gotische Architektur.
Der Palast diente einst nicht nur als Sitz der Regierung und als Justizpalast, sondern auch Wohnsitz des Dogen. Das repräsentative Innere legt Zeugnis vom Ruhm, Macht und Glanz der Republik Venedig ab und sollte damit jedem Besucher den nötigen Respekt abringen.
Mein Tipp: Man sollte unbedingt daran denken, dass der Wartebereich nicht überdacht ist und es im Sommer bei entsprechendem Stand der Sonne und längerer Wartezeit sehr heiß werden kann.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
P.za San Marco, 1, 30124 Venezia VE
Erwachsene 25,00 €
Senioren ab 65 Jahre 13,00 €
Schüler & Studenten 13,00 €
Jugendliche 6 – 29 Jahre 13,00 €
Kinder 0 – 5 Jahren frei
täglich 09:00 – 18:00 Uhr
letzter Einlass 17:00 Uhr
Basilica San Marco - Markusdom
Was der Dogenpalast einst für der weltlichen Macht der Republik Venedig war, das war als religiöse Machtzentrum Venedigs die Basilica di San Marco (Markusdom). Seit dem Ende der Republik Venedig ist heute der Dom die Kathedrale des Patriarchen (Erzbischof).
Als Vorgänger des Markusdoms, als noch der heilige Theodor der Stadtheilige Venedigs war, stand an dieser Stelle eine Kapelle. Wie so oft in der Geschichte, misst der Mensch Reliquien eine ganz besondere Bedeutung bei. So auch den Gebeinen des heiligen Marcus, der von Venezianern um 828 in Alexandria geraubt und nach Venedig verbracht wurden.
Um sie würdig aufzubewahren, entstand hier an dieser Stelle zunächst, eine dem heiligen Markus gewidmete Kirche und später der Markusdom, der immer wieder ausgebaut, erweitert und verschönert wurde. Damit löste der heilige Markus den heiligen Theodor als Stadtheiligen Venedigs ab.
Ganz im Gegensatz zur Basilica Santa Maria della Salute ist der Markusdom nicht nur außen sondern auch in seinem Inneren prunkvoll und absolut atemberaubend.
Der Grundriss des Markusdom ist kreuzförmig. Der Dom ist über insgesamt 5 Portale zugänglich, von denen jedes einzelne ein unglaubliches Kunstwerk ist. Besonders fällt dem Betrachter nicht nur die biblischen Szenen über den Portalen ins Auge, sondern auch die zahllosen antiken Säulen, die scheinbar die Bögen der Basilica tragen.
Die Säulen bestehen zumeist aus kostbaren Materialien wie Granit, Jaspis, Marmor, Serpentin, Porphyr und Alabaster. Sie sind natürlich mehr als nur ein rein dekoratives Element, zeugen Sie von der Macht und den Eroberungen Venedigs. Sie stammen von den Kreuzzügen der Venezianer und wurden aus allen Ecken der Welt zusammengetragen.
Leider konnte ich bei meinem Besuch nicht in ihre ganze Pracht der Fassade bestaunen, da Teile längst fälligen Restaurationsarbeiten unterzogen wurden. Aber das gehört, wie ich finde nun einmal dazu, will man solche Schätze der Nachwelt hinterlassen und für nachfolgende Generationen erhalten. Schmälert es doch die Dimensionen und Ausmaße nicht im Geringsten.
Das Innere der Basilica San Marco mit seiner Architektur und Gestaltung ist sehr beeindruckend. Getragen von den vier mächtigen Pfeilern, thronen über dem Kirchenschiff, die mit goldenen Mosaiken verzierten Kuppeln. Alleine die unglaublichen Mosaike nehmen eine Gesamtfläche von 8.000 qm ein. Ein wenig erinnerten mich die unzähligen Mosaike an die Auferstehungskirche in St. Petersburg. Dort sind es 1.000 qm weniger.
Man sollte unbedingt daran denken, dass der Wartebereich nicht überdacht ist und es im Sommer bei entsprechendem Stand der Sonne und längerer Wartezeit sehr heiß werden kann. Je Nach Tageszeit kann der Besucheransturm enorm sein.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
P.za San Marco, 328, 30100 Venezia VE, Italien
ganzjährig von 9:30 bis 17:00 Uhr
an Sonn- und Feiertagen ab 14:00 Uhr
15 Minuten vor dem Ende Öffnungszeiten ist der letzte Einlass
frei (öffentlich zugänglich)
Palazzo Patriarcale - Palast des Patriarchen von Venedig
Direkt neben der Basilica San Marco an der Piazzetta dei Leoncini befindet sich der Palast des Patriarchen von Venedig. Hier ist die Leitung des Bistums von Venedig untergebracht.
Einst war die Kirche San Pietro di Castello im Sestiere Castello die Kathedrale des Patriarchats von Venedig. Seit 1807 ist es der Markusdom. Der Tradition geschuldet wird der Patriarchat von Venedig automatisch zum Kardinal erhoben und kann somit zum Paps gewählt werden.
Torre dell' Orologio - Uhrenturm
Der Torre dell‘ Orologio (der Uhrenturm) mit seiner markanten Fassade zählt zweifelsfrei zu den Gebäuden, die dem Besucher beim Betreten des Markusplatzes zuerst ins Auge fallen. Vom Vaporetto / Canal Grande auskommend (Haltestelle San Marco) überquert man zunächst die Piazzetta San Marco und kommt direkt auf den Torre dell’Orologio zu. Er befindet sich an der Nordseite des Markusplatzes.
Das ist ein absolutes Highlight und verdient es meines Erachtens nach, etwas länger betrachtet zu werden! Wie ich finde ist der Uhrenturm ein Beispiel für den Glanz, den Reichtum und den Wissenshunger vergangener Zeiten, der Venedig einst prägte. Aus der Renaissance stammend wurde er zwischen 1496 und 1499 von Mauro Codussi errichtet. Von Pietro Lombardo stammen aus dem Jahre 1502 – 1506 die angrenzenden Flügelbauten. 1755 wurde schließlich vom Architekten Giorgio Massari die 3 Etage aufgestockt.
Auch als Torre dei Mori (Maurenturm) bezeichnet, steht er mit der Astronomischen Uhr im Zentrum der Markusplatzes als ein Symbol für Beständigkeit.
Auf der ersten Ebene, über dem Torbogen, dominiert die astronomische Uhr mit ihrem imposanten Ziffernblatt mit deinem Durchmesser von 4,5 Meter. Der nachtblaue Hintergrund besteht aus Lapislazuli – ein metamorphes natürlich vorkommendes Gestein. Wie in der Renaissance sehr populär, zeigt das goldene Ziffernblatt die Tierkreiszeichen und die Mond- und Sonnenphasen an.
Eine Etage höher, über der Uhr, ist eine Statue der Gottesmutter und Jungfrau Maria mit dem Jesuskind zu sehen. Und über allem thront, als Symbol der Republik, der Markuslöwe. Hier vor nachtblauem Sternenhimmel mit offenem Buch dargestellt.
Oberhalb des Gebäudes befindet sich zwei glockenschlagende Mohren, welche die Stunden anzeigen. Ihnen verdankt Torre dell‘ Orologio auch seinen „Zweitnamen“ Torre dei Mori (Maurenturm).
Der Torre dell‘ Orologio bildet gleichzeitig die Abgrenzung zwischen dem Markusplatz und dem quirligen Geschäftsviertel von San Marco. Von hier aus taucht man ein in unzählig kleine und verwinkelte Gassen mit schier unendlich vielen Läden, Geschäften, Restaurants und Cafés.
Campanile di San Marco - Glockenturm des Markusdoms
Ursprünglich ein Leuchtturm, ist der Campanile di San Marco (Glockenturm des Markusdoms) heute das höchste Gebäude Venedigs und eines der Wahrzeichen der Stadt. Häufig wird er auch als „el paron de casa“ (Herr des Hauses) bezeichnet.
Er steht direkt auf der Piazza San Marco (dem Markusplatz) gegenüber der Basilica San Marco (Markusdom) und dem Palazzo Ducale (Dogenpalast) und ist knapp 100 Meter hoch. Der Glockenturm wurde erstmals im 10. Jahrhundert errichtet.
Nach vielen Stürmen, Erdbeben, Blitzeinschlägen und Hochwasser hatten sich nach fast 900 Jahren Risse im Gemäuer gebildet. Diese führte schließlich am 14. Juli 1902 zum Einsturz der Campanile di San Marco.
Häufig werden in Italien Glockentürme freistehend mit etwas Abstand zur dazugehörigen Kirche errichtet, was sich hier am Beispiel Venedigs als Glücksfall erwies. Auch wenn die Rückseite der direkt angrenzenden Biblioteca Nazionale Marciana (Nationalbibliothek von San Marco) durch den Einsturz schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, blieb doch hingegen die Basilica San Marco mit ihren unschätzbaren Kunstwerken verschont.
Der Campanile di San Marco wurde zwischen 1903 und 1912 wiederaufgebaut und steht bis heute. Im Rahmen von Modernisierungen wurden Treppen erneuert und ein Auszug in dem Glockenturm eingebaut.
Da der Glockenturm zu den „Top-Sehenswürdigkeiten“ Venedigs zählt, ist der Besucherandrang dementsprechend groß und längere Wartezeiten sollten eingeplant werden. Ich war gleich sehr früh am Vormittag da, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hielt.
Abhängig von der Jahreszeit variieren die Öffnungszeiten. In den Wintermonaten öffnet der Turm für Besucher erst ab 9:30 Uhr, im Sommer schon ab 8:30/8:00 Uhr. Ebenfalls variieren die Schließzeiten. Letzter Einlass ist jeweils eine viertel Stunde vor Schließung. Der Ticketpreis liegt bei 8 EUR für Erwachsene und 4 EUR für Kinder.
Blick vom Campanile di San Marco
Trotz teils längerer Wartezeiten und größerem Besucheransturm, wird mal mit einem spektakulärem 360 Grad Panorama-Blick über Venedig und über die Lagune – bei klarem Wetter bis hin zu den verschneiten Alpengipfeln belohnt.
Wer richtig hinschaut, entdeckt eine Kuriosität. Wie schon Napoleon feststellte: obwohl man in Venedig alle Nase lang von Wasser umgeben ist und permanent Kanäle überqueren muss, sieht man von hier oben ein Venedig völlig ohne Kanäle.
Die fünf Bronzeglocken des Campanile di San Marco sind überall in Venedig zu hören. Zu den Zeiten der Republik hatte der Ruf der Glocken mehrere Bedeutungen. Er erklang nicht nur zum Kirchgang und zur Messe.
Die „Nona“ ertönte beispielsweise zur Mittagszeit, die „Mezza Terza“ und die „Trottiera“ riefen die Senatoren in den Dogenpalast und kündigten den Beginn der Sitzung großen Rates an. Schallte allerdings die „Renghiera“ oder „Maleficio“ über den Markusplatz, so lief sicher dem einen oder anderen Venezianer ein kalter Schauer über den Rücken, denn diese beiden verkündeten eine Hinrichtung.
Biblioteca Nazionale Marciana,- MarkusbibiIothek
Auf der Piazzetta San Marco direkt gegenüber dem Dogenpalast befindet sich eine der bedeutendsten Nationalbibliotheken Italiens und eine der größten Bibliotheken Europas, die unter dem Namen Biblioteca Nazionale Marciana, Biblioteca Marciana, Markusbibliothek, Libreria Sansoviniana oder aber auch Libreria di San Marco bekannt ist.
Der aus Florenz stammende oberste Baumeister von San Marco, Jacopo Sansovino, gestaltete im Aufrag des Dogen Andrea Gritti den Markusplatz neu. Seine Arbeit umfasste den Neubau der Zecca, der Loggetta del Campanile und der Biblioteca Marciana sowie der Umbau der Alten Prokuratien.
Nicht nur von außen ist die Biblioteca Nazionale Marciana prunkvoll. Auch in ihrem inneren wurde an nichts gespart. Besonders sehenswert sind vor allem der Lesesaal und der Treppenaufgang. Werke von Tizian, Veronese, Tintoretto und Alessandro Vittoria können bestaunt werden.
Zwar hatte 1362 Francesco Petrarca, ein italienischer Dichter und Geschichtsschreiber eine Sammlung von Handschriften der Stadt Venedig überlassen, jedoch gilt erst die Schenkung des Kardinals Bessarion als Grundstock der Bibliothek San Marco.
Der Bestand der Nationalbibliothek ist mehr als beachtlich und ebenso bedeutend. Kernpunkt der Sammlung sind klassische Sprachwissenschaften, antike graphische Karten und natürlich die venezianische Geschichte. Die Sammlung umfasst neben zahlreichen kostbaren Handschriften, Drucken und Landkarten über 900.000 Bände. Die Biblioteca Nazionale Marciana beherbergt ganz besondere Kostbarkeiten. Unter ihnen beispielsweise 2 Homer-Ausgaben aus dem 11. und 12. Jahrhundert, Fra Mauros Weltkarte sowie das Testament des Marco Polo.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
10:00 bis 19:00 Uhr in den Sommermonaten
10:30 bis 17:00 Uhr in den Wintermonaten
Erwachsene 19,00 EUR
für Kinder zwischen 6 & 14 Jahren gibt es eine Ermäßigung
San Marco und die Tauben
Die unzähligen Tauben auf dem Markusplatz sind schon fast eine Sehenswürdigkeit für sich. Geht die Geschichte, die Venedig mit seinen Tauben verbindet doch auf das Jahr 1204 zurück und ist wie vieles eng mit dem byzantinischen Reich verflochten. Der Sohn des byzantinischen Kaisers Isaak II, Alexios IV, hat in jenem Jahr Konstantinopel, das heutige Istanbul erobert. Dies gelang ihm nur mit Unterstützung der Kreuzfahrer und der Fürsprache des Dogen Enricio Dandolo (1107-1205).
Gleicher war es auch, der die frohe Kunde des Sieges mittels einer Taube nach Venedig überbringen ließ. Was für eine Leistung, wenn man bedenkt, dass Konstantinopel von Venedig eine Luftlinie von etwa 1.400 km trennt.
Seit jenen geschichtsträchtigen Tagen haben die Venezianer ein ganz eigenes Verhältnis zu ihren Tauben, sie wurden teils regelrecht verehrt. Der Brauch, dass die amtierenden Dogen jedes Jahr am Palmsonntag zur Prozession auf dem Markusplatz ganze Schwärme freiließen, trieb diese Verehrung auf die Spitze. Man vermutet, dass die heutige Population von den damals freigelassenen Tauben abstammt.
Die Tauben sind für Venedig Segen und Fluch zugleich. Die Tauben sind bei den Touristen natürlich sehr populär und ein schönes Fotomotiv. Andererseits verursachen die Tauben Unmengen an Dreck und Schäden an der Bausubstanz der historischen Gebäude von San Marco.
Einst gab es eine Behörde in Venedig, die die Tauben regelmäßig fütterte und Lizenzen zum Verkauf von Futter an Touristen vergab. 2008 entschloss sich die Stadt Venedig keine Lizenzen mehr zu vergeben und bestehende einzuziehen. Heute besteht ein generelles Fütter-Verbot, was von der Stadt auch mit zivilen Kräften durchgesetzt wird. Manch ein Tourist durfte mehr als ein kleines Taschengeld bei Verstoß gegen dieses Verbot berappen.
Ponte dei Sospiri - Seufzerbrücke
Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Venedigs, wie ich finde, ist sicherlich die Ponte dei Sospiri (die Seufzerbrücke). Sie verbindet den Dogenpalast und das Neue Gefängnis und führt über den etwa acht Meter breiten Rio di Palazzo.
Die Brücke wurde 1600 bis 1603 errichtet, ist ganze elf Meter lang und in weißem Kalkstein gehalten. Über die Brücke führen zwei voneinander getrennte Gänge. Die Gefangenen die den Gerichtssaal im Dogenpalast betraten und verließen sollten sich gegenseitig nicht zu Gesicht bekommen.
Zahlreiche Geschichten und Legenden umranken, die von Antonio Contin erbaute Brücke. Die bekannteste ist sicher die, dass die Seufzerbrücke ihren Namen in der romantischen Vorstellung der Venezianer bekam, dass die Gefangenen und armen Sünder auf ihrem Weg ins Gefängnis von den Fenstern der Brücke aus zum letzten Mal mit einem Seufzen Ihren Blick in die Freiheit und das Wasser der Lagune werfen konnten.
Antonio Contin war übrigens der Enkel des Erbauers der Rialto Brücke Antonio da Ponte.
Einen schönen Blick auf die Seufzerbrücke hat man von der Ponte della Paglia, die wie ich finde auch sehr sehenswert ist und ein tolles Fotomotiv abgibt. Die Ponte della Paglia ist allerdings von Touristen teilweise mehr als überlaufen.
Riva degli SchIavoni
Vom Markusplatz bis hin zu den Giardini pubblici (eine sehr sehenswerte Parkanlage) erstreckt sich die Riva degli Schiavoni. Diese Promenade mit ihren Kaianlagen ist für venezianische Verhältnisse sehr weitläufig und nicht so eng und gedrungen wie die Gassen der restlichen Stadt.
Ein Bummel entlang Riva degli Schiavoni ist nicht nur bei Tage sehr lohnenswert. Von San Marco auskommend befinden sich im vorderen Abschnitt die Anlegestellen der Fähren San Marco – San Zaccaria. Möchte man beispielsweise zur Chiesa di San Giorgio Maggiore, dann findet man hier die richtige Fähre. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Anlegestelle Arsenale und Giardini.
Ich war im Hochsommer in Venedig und habe den Bummel entlang der Riva degli Schiavoni sehr genossen. Zum einen hatte ich das Gefühl, dass es hier etwas luftiger und zum anderen je weiter man sich von San Marco entfernte auch nicht so überlaufen war.
Die Riva degli Schiavoni verdankt ihren Namen schlicht und einfach der Tatsache, dass hier die Händler aus Istrien und Dalmatien, die so genannten „schiavone“ (zu Deutsch Slawen) anlegten und ihre Waren wie Fleisch, Wurst, Obst und Gemüse anboten. Istrien und Dalmatien sind zwar Festland, gehörten einst aber zur Republik Venedig.
Heute legen hier zwar keine Händler mehr mit ihren Booten an und bieten ihre Waren feil, dennoch kann man hier so einige Dinge käuflich erwerben. Oft jedoch nicht wirklich hochwertige Waren wie Souvenirs, Krims und Kram sowie venezianische Masken, etc. Oft stammt dies jedoch aus Fernost.
Man findet hier aber dennoch sehr viele ausgezeichnete Restaurants, schöne Cafés und Bars, die oft auch überdachte Plätze im Freien anbieten.
Um zum Giardini della Biennale bzw. zur Giardini pubblici zu gelangen muss man insgesamt 8 Brücken überqueren. Ein Abstecher zum Giardini della Biennale lohnt sich sehr. Wie der Name es schon vermuten lässt findet hier die jährliche Biennale Venedig statt.
In zahlreichen nationalen Pavillons, wie beispielsweise dem deutschen, dem russischen, dem belgischen, dem schweizerischen, dem französischen oder dem britischen Pavillon, werden zudem wechselnde Kunstausstellungen präsentiert.
Monumento a VIttorIo Emanuele II
Unweit des Markusplatzes, direkt auf der Uferpromenade Riva degli Schiavoni befindet sich das Denkmal für Viktor Emanuel II. Der aus dem Hause Savoyen stammende Viktor Emanuel II war König von Sardinien und ab 1861 erster König des vereinten Italiens.
Seiner Zeit typisch wurde Viktor Emanuel II triumphierend als Reiter zu Pferd mit einem Schwert in der Hand dargestellt. Die beiden Statuen auf der Vorder- und Rückseite des Sockels, sollen Venedig einmal triumphierend (vorne) und unterworfen (hinten) symbolisieren.
BasIlIca Santa MarIa della Salute
Eine der wohl schönsten Kirchen Venedigs, vis-à-vis der Dogana di Mare (Zollstation) gelegen, ist die Basilica Santa Maria della Salute. Sie befindet sich, je nachdem wie man es betrachtet, am Ende bzw. am Anfang des Canal Grande gegenüber dem Dogenpalast. Venezianer bezeichnen sie einfach nur als „Salute“.
Wie andere Metropolen jener Zeit wurde auch Venedig, nun schon zum zweiten Mal von der Pest heimgesucht. Verschiedene Quellen gehen von etwas 46.000 Opfern aus, was etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung ausmachte.
Und wie so oft in seiner Geschichte, sucht der Mensch gerade in schweren Zeiten nach Halt und Trost im Glauben. Der Doge Nicolò Contarini legte am 22. Oktober 1630 das öffentliche Gelübde ab eine Kirche namens Salute (Gesundheit) zu errichten. Damit wollte er um die Fürsprache der Gottesmutter Maria bitten, die Epidemie zu beenden.
Schließlich erhielt der Venezianer Baldassare Longhena, nach einem Wettbewerb den Auftrag zum Bau der Kirche. Nahezu sein gesamtes Leben widmete Longhena der Errichtung der Barockkirche, welche schließlich im Jahre 1687 geweiht wurde. Dies erlebte Longhena allerdings nicht mehr, denn er starb 5 Jahre vor Fertigstellung.
So prunkvoll sie von außen mit ihrem achteckigen Grundriss, der Kuppel und den zahllosen Statuen auch wirkt, umso schlichter ist sie, wie ich finde, in ihrem Inneren gehalten. Der mit kostbaren Einlegearbeiten versehene Marmorboden, die von Säulen getragene lichtdurchflutete Kuppel und der prunkvolle Altar ziehen in erster Linie die Blicke des Besuchers auf sich. Ich finde die Basilica Santa Maria della Salute ist ganz klar ein „must see“.
Sie ist täglich geöffnet von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17:30 Uhr. Die Vaporetto-Haltestelle „Salute“ der Linie 1 befindet sich direkt vor der Salute-Kirche. Bis zur nahegelegenen Brücke über den Canal Grande, der Porte dell` Accademia sind es etwa 350 Meter. Den Spaziergang kann man gut mit einem Besuch im Kunstmuseum „Peggy Guggenheim Collection“ verbinden.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Dorsoduro, 1, 30123 Venezia VE, Italien
Dogana di Mare - Zollstation
Ihren steilen Aufstieg zur Weltmacht verdankte die Republik Venedig, begünstigt durch die geografische Lage, neben der Seefahrt und dem Austausch mit fernen Völkern natürlich auch dem regen Handel. Venedig kontrollierte einst die wichtigsten Handelswege im gesamten Mittelmeerraum und war somit gleichzeitig eine Brücke zwischen Orient und Okzident, zwischen der arabischen und christlichen Welt.
Unzählige Reichtümer gelangten so in die Stadt. Darunter auch die Luxusgüter der damaligen Zeit wie Salz, Pfeffer, Safran, Weihrauch und Seide. Hier an der Dogana dI Mare kontrollierte Venedig den Strom der Waren und Güter, denn all der Glanz der Stadt, die Kunst und auch die Wissenschaft wollte schließlich finanziert werden.
An der Dogana dI Mare, am Eingang zum Canal Grande, wo Canal Grande und Giudecca-Kanal sich treffen, landeten schließlich die Schiffe aus aller Herren Länder. Die Waren und Güter wurden hier auf kanaltauglichen Booten umgeladen und Steuern wurden festgesetzt.
In der Punta della Dogana wie die Dogana dI Mare auch bezeichnet wird, ist heute ein Museum untergebracht, dass 2009 eröffnete nach dem der Gebäudekomplex Jahrzehnte ungenutzt leer stand. In über 30 Räumen werden heute stetig wechselnde Kunstausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert.
Das Museum ist täglich außer dienstags geöffnet von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Der Eintritt beläuft sich auf zwanzig Euro. Es sind allerdings nicht alle Ausstellungen für Kinder geeignet, Zudem werden wechselnde spezielle Aktivitäten und Workshops angeboten.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Dorsoduro, 2, 30123 Venezia VE, Italien
Mo. & Mi. bis So. 10:00 – 19:00 Uhr
Di. geschlossen
Arsenal - Venedigs einstige WaffenschmIede
Eine der beeindruckendsten maritimen Anlagen Venedigs ist das Arsenal. Einst war es die Flottenbasis und Schiffswerft für die venezianische Handels- und Kriegsmarine. Die Anfänge der Anlage gehen auf das Jahre 1104 zurück. Das Gelände musste im Laufe seiner Geschichte immer wieder erweitert werden um den Aufstieg der Republik Venedig zur Handels- und Seemacht zu ermöglichen.
Einer Festungsanlage gleich umgibt das gesamte Gelände hohe Mauern und es war nur über 2 Tore zugänglich. Besonders imposant ist das Portaltor Ingresso di Terra mit seinen 2 Türmen die die Wasserzufahrt flankieren.
Über dem weißen Eingangstor neben der Wasserzufahrt wird der Markuslöwe im Gegensatz zu anderen Darstellungen mit geschlossenem Buch gezeigt. Zu Friedenszeiten ist das Buch des Markuslöwen stets geöffnet. Der Eingangsbereich ist sehr sehenswert und ist auch nicht so überlaufen. Man findet hier schöne Fotomotive.
Auf dem Gelände ist heute die italienische Marine mit ihrer Führungsakademie beheimatet. Des Weiteren befindet sich hier ein Marinemuseum welches sich mit der Geschichte der Venedigs als Seemacht befasst.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
30122 Venice, Metropolitan City of Venice, Italien
Rialtobrücke und Rialtomarkt
Neben der Brooklyn Bridge in New York, der Golden Gate Bridge in San Francisco und der Harbour Bridge in Sydney, ist die Rialtobrücke in Venedig sicher eine der meistfotografierten Brücken der Welt. Sie ist eine der vier Brücken die über den Canal Grande führten. Mit einer Länge von gut 48 m, eine Breite von etwa 22 m und eine Durchfahrtshöhe von 7,50 m zählt sie zu den größten Brücken Venedigs. Die Brücke verbindet San Marco mit San Polo und ist dementsprechend stark frequentiert.
Das Areal rund um die Rialtobrücke und dem Rialtomarkt ist in Venedig am höchsten gelegen. Daher auch der Begriff Rialto. Dieser leitet sich vom italienischen „Rivo alto“ ab, was so viel wie „hohes Ufer“ bedeutet.
Auf der Brücke befinden sich zahlreiche Geschäfte. Allerdings ist die Rialtobrücke und der Rialtomarkt ähnlich wie die Piazza San Marco von Touristen bevölkert.
Vis a vis der Rialtobrücke befindet sich der Rialtomarkt. Der Rialtomarkt war schon immer der zentrale Handelsplatz der Venezianer um sich mit Dingen des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel zu versorgen. Das ist auch heute noch so, da es in Venedig an sich kaum Supermärkte gibt, so wie wir sie kennen.
Neben Obst und Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte werden auch allerlei andere Lebensmittel wie Fleisch und Backwaren aber auch Blumen angeboten. Rund um den Rialtomarkt findet man aber auch zahlreiche Cafés und Restaurants, Souvenirshops, etc. Ich bin beispielsweise nicht an den unzähligen Eisverkäufer vorbeigekommen. Hier hätte ich mich stundenlag durch sämtliche Auslagen probieren können.
Der Markt ist jeden Tag außer Sonntag und Feiertag geöffnet. Die offiziellen Öffnungszeiten werden oft mit 8:00 bis 16:00 Uhr angegeben. Viele Verkäufer bauen ihre Stände auf dem Rialtomarkt aber schon gegen 13:00 Uhr ab, vor allem im Winter. Das gilt in erster Linie für die Fischhändler. Beste Zeit für einen Marktbesuch ist von 7:30 bis 9:30 Uhr. Wer nicht so früh kann, sollte möglichst am Vormittag kommen. Hier fängt der frühe Vogel den Wurm!
San GIacomo di RIalto
Von San Marco auskommend, die Rialtobrücke überquerend, befindet sich sofort rechter Hand die San Giacomo di Rialto (Chiesa di San Giacomo di Rialto). Der Grundstein für diese Kirche soll unterschiedlichen Angaben zufolge im Jahre 421 gelegt worden sein. Sie soll somit die älteste Kirche Venedigs sein. Im 11. Jahrhundert wurde auf alten Fundamenten die Chiesa di San Giacomo di Rialto neu errichtet worden sein.
Im Jahre 1514 fiel der gesamte Rialtomarkt einem Brand zum Opfer. Nur die Chiesa di San Giacomo di Rialto soll als einziges Gebäude diese Katastrophe unversehrt überstanden haben.
Große Bekanntheit erlangte die Kirche durch die, aus dem 15. Jahrhundert stammenden große Uhr, die sich über dem Hauptportal befindet. Die Kirche beherbergt heute ein Museum für Musikinstrumente.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Ponte di Rialto, 30125 Venezia VE, Italien
Chiesa di San Zaccaria
Besonders beeindruckend und ins Auge fallend fand ich die Chiesa di San Zaccaria. Ihre strahlend weiße Marmorfassade ist gewaltig und zugleich sehr imposant.
Chiesa di San Zaccaria ist, wie der Name es schon vermuten lässt, dem heiligen Zaccaria geweiht und befindet sich in Castello. Zur Kirche San Zaccaria gehört auch das gleichnamige Nonnenkloster. Obwohl die Basilica San Giorgio Maggiore auf der Insel San Giorgio Maggiore weit abseits des Klosters liegt, gehört auch sie zur Pfarrei San Zaccaria.
In ihrem schlichten Innenraum beherbergt sie zahlreiche Gemälde, unter anderem Werke von Giovanni Bellini, Andrea del Castagno, Palma Vecchio, Tintoretto, Giuseppe Porta und Palma il Giovane. Das sicherlich bekannteste unter ihnen ist die schöne „Sacra Conversazione“ (Maria mit Kind) von Giovanni Bellini.
Die Chiesa di San Zaccaria hat zudem eine Krypta, die allerdings der Nähe zum Meer geschuldet ganzjährig unter Wasser steht.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Campo S. Zaccaria, 4693, 30122 Venezia VE, Italien
Montag bis Freitsg 10.00 Uhr – 12.00 Uhr & 16.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sonn- & Feiertag 10:00 – 12:00 Uhr (Messe um 18:30 Uhr)
San Giorgio Maggiore
Was man unbedingt machen sollte, wenn man in Venedig ist, ist einmal zur Insel San Giorgio Maggiore übersetzen. Abgesehen von der wirklich sehr interessanten Klosteranlage mit seiner Benediktiner-Basilika, dem Glockenturm und dem Klostergarten, ist der umwerfende Blick, den man von dort aus auf das Herzstück Venedigs – den Markusplatz – hat spektakulär.
Die Insel hat eine Größe von knapp 10 ha und ist von der Hauptinsel aus von der Station San Marco – San Zaccaria „E“ mit dem Vaporetto der Linie 2 zu erreichen. Der Anleger San Giorgio befindet sich direkt vor dem Hauptportal der Basilica San Giorgio Maggiore. Die Linie 2 verkehrt in beide Richtungen in Abstand weniger Minuten. Das Übersetzen dauert etwa 3 bis 5 Minuten.
Nach der Besichtigung des Klosters und der Besteigung des Glockenturms war es für mich an der Zeit für einen kleinen Break. Ich machte mir es zunächst einmal auf den Stufen direkt am Wasser bequem.
Dabei ließ ich einfach einmal den Blick Richtung Hauptinsel schweifen und war doch schon sehr beeindruckt – fast alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten Venedigs lagen da vor mir. Der Markusdom, der Dogenpalast, die Seufzerbrücke, die Riva degli SchIavoni, der Maurenturm, der Glockenturm des Markusdoms, die Markusbibliothek, die BasIlIca Santa MarIa della Salute und gleich daneben die Zollstation Dogana di Mare. Das war unglaublich schön und hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Venedigs letzte Gondelwerft - Squero San Trovaso
Unweit der Kirche San Trovaso am gleichnamigen Campo im Sestiere Dorsoduro, kann man Ihnen noch zuschauen, Venedigs Gondelbauern der letzten traditionsreichen Gondelwerft Squero San Trovaso. Hier haben sie sich ganz den alten Traditionen verschrieben.
Einen schönen Blick auf die alten Gebäude mit dem Trockendock und der Kaianlage hat man im Übrigen entlang der Fondamenta Nani. Wer länger verweilen möchte und vielleicht mit einem Gläschen Aperol oder einem Espresso zuschauen möchte, dem sei das gegenüberliegende Restaurant die Osteria Al Squero empfohlen. Es können allerdings auch Gruppenführungen gebucht werden.
Eine Gondel ist in der Regel 11 Meter lang und 1,5 Meter breit. In Venedig sind sie gemäß einer Verordnung der Stadt Venedig grundsätzlich schwarz. Sie besteht aus 9 verschiedenen Holzarten (Eiche, Kiefer, Lärche, Kirsche, Buche, Nussbaum, Ulme, Tanne und Linde). Eine Besonderheit ist der Bugbeschlag, der ferro di prua. Ursprünglich diente er als Gegengewicht zum Gondoliere. Er ist gänzlich aus Metall und wiegt etwa 22 Kilogramm.
Interessant finde ich die Bedeutung, die sich mit ihm verbindet. Die sechs „Finger“ die nach vorne zeigen symbolisieren die Stadtteile Venedigs – San Marco, San Polo, Cannaregio, Castello, Dorsoduro, und Santa Croce. Der „Finger“ der rückwärts weist symbolisiert Giudecca, die langgezogene Inselgruppe im Süden Venedigs. Der Kopf des Bugbeschlages erinnert an die einstige Kopfbedeckung, welche die Dogen zur damaligen Zeit trugen.
Abseits der Touristenströme - „Hier leben auch Menschen!“
Für mich schon fast ein Ritual. Ich „verlaufe“ ich mich immer mal ganz gerne auf meinen Reisen und versuche auch abseits der ganzen Touristenströme unverfälschte Eindrücke und Impressionen von Land und den Menschen zu sammeln und zu erleben. So auch in Venedig.
Natürlich ist Venedig schon fast ein Freilichtmuseum und es begegnet einem an fast jeder Ecke unendlich viel Geschichte der einstigen stolzen Republik, aber dennoch leben hier auch Menschen und die Lagunenstadt ist ihr „zu Hause“. Ich finde, das sollte man, übrigens überall egal wo man sich auf dieser Welt bewegt nicht vergessen.
Für mich war ohnehin besonders beeindruckend, wie entspannt die Venezianer im Vergleich zu den Bewohnern meiner ehemaligen Heimatstadt Berlin waren. Egal wer mir begegnete oder wen ich ansprach. Man hatte immer ein Lächeln für den anderen übrig, auch wenn ich ganz sicher nicht der erste war, der nach dem Weg oder einer Sehenswürdigkeit fragte. Die Venezianer waren sehr offen, freundlich und hilfsbereit.
Auch das Vorurteil, dass Venedig sehr schmutzig und verfallen ist kann ich so nicht bestätigen. Sicher hat die Lagunenstadt täglich um ihr Überleben zu kämpfen – Stichwort Klimawandel – aber wenn man genau hinsieht, wird man sehen, dass überall mit viel Liebe gebaut, restauriert und renoviert wird.
Ich denke die größte Herausforderung für Venedig sind allerdings die immensen Touristenmassen, die durch diese Stadt „geschleust“ werden. Angefangen von den unzähligen Individualtouristen und den zahllosen Reisegruppen aus aller Welt, bis hin zu den sagenhaften Kreuzfahrtriesen, die Venedig täglich ansteuern. Das muss eine Stadt erst einmal bewältigen.
Mir erzählte ein Venezianer, dass kaum noch ein in Venedig geborener Menschen hier wohnt. Wie in jeder anderen sehenswerten Stadt der Welt, hat auch Venedigs Anziehungskraft ihre Schattenseiten. Die Immobilienpreise sollen hier in den letzten Jahrzehnten quasi explodiert sein und kaum ein „Normalverdiener“ kann sich hier noch eine Wohnung leisten, es sei denn sie ist Eigentum. Daher gewinnen die Städte auf dem Festland wie Mestre oder Padua immer mehr an Attraktivität. Aber ich denke Heimat ist nun mal Heimat.
Wenn man genau hinschaut, entdeckt man überall tolle Fotomotive und gerade diese abgelegenen Winkel verstreuen und verbreiten einen ganz besonderen Charm.
Mein Fazit
Mich hat Venedig sehr beeindruckt und natürlich auch mal wieder sehr viel zum Nachdenken angeregt. Diese Stadt steckt so voll Geschichte, die von hier aus auch in die ganze Welt getragen wurde. Uns begegnet heute im täglichen Leben noch so viel Alltägliches was seinen Ursprung hier in Venedig hatte.
So haben beispielsweise Begriffe wie „Quarantäne“ oder „Isolation“ hier ihren Ursprung. Da Venedig als einstige Seefahrer- und Händlernation schon früh zahlreiche Kontakte in alle Welt hatte, liefen schon damals. viele Schiffe Venedig an.
Bereits im Jahre 1374 wurde erstmals den Besatzungen von Schiffen auf denen man die Pest vermutete, der Zutritt zur Hauptinsel Venedigs verwehrt. Diese mussten vor Löschung ihrer Fracht für 40 Tage (quaranta giorni) in quarantena.
Dies hatte auf einer separaten Insel (isola) abgeschottet von anderen zu erfolgen. Daher auch der Begriff Isolation.
Final kann ich nur sagen, dass Venedig meine Erwartungen in jeder Hinsicht mehr als übertroffen hat.
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