Brasilien - Foz do Iguaçu

Faszinierend schön! Ein Tag an den größten Wasserfällen der Erde und im Parque das Aves.

Von Rio de Janeiro aus ging es dann weiter zum nächsten Highlight der Reise, zu einem ganz außergewöhnlichen Naturschauspiel – zum Nationalpark Iguaçu. Hier standen die weltgrößten Wasserfälle, die Iguaçu Falls und Lateinamerikas größter Vogelpark, der Parque das Aves auf dem Programm.

Ein Tag in Foz do Iguaçu - Die Highlights

Es gibt einige direkte Flugverbindungen von Rio de Janeiro nach Foz do Iguaçu. Ich hatte allerdings nur einen Flug mit Zwischenstopp in São Paulo buchen können. Das war aber weiter nicht problematisch und recht unkompliziert.

Auch in Foz do Iguaçu werden Ankommende am Flughafen von einer großen Schar Taxifahrer und Fahrdienstleistern erwartet und begrüßt.

Da mein gebuchtes Hotel relativ zentral lag und sich nicht weit vom Terminal Transporte Urbano – Pedro Antonio de Nadei entfernt befand konnte ich am Airport Foz do Iguaçu den Bus Nummer 120 nehmen und von der Endhaltestelle die letzten 10 Minuten zu Fuß zurücklegen. Der Bus verkehrt im Halbstundentakt und die einfache Fahrt kostet 5,00 BRL (Stand 2023).

Diesen Bus nahm ich auch am Folgetag um zum Parque Nacional do Iguaçu (Wasserfälle auf der Brasilianischen Seite) und zum Parque das Aves (Lateinamerikas größter Vogelpark) zu kommen.

Foz do Iguaçu

Foz do Iguaçu liegt im Südwesten Brasiliens am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay, im Bundesstaat Paraná und ist etwa 1.200 km von Rio de Janeiro entfernt.

Der Name „Foz do Iguaçu“ ist eine Kombination aus dem indianischen Wort “Iguaçu” für großes Wasser und dem portugiesischen Wort “foz”, was so viel wie Mündung oder Delta bedeutet. Dies lässt auf die Lage der Stadt an der Mündung des Flusses Iguaçu in den Paraná-Fluss hindeuten.

Brasilien, Foz do Iguacu, Blick über die Stadt, Hochhäuser

Neben den Iguaçu-Wasserfällen und dem Parque das Aves gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise den Itaipu-Staudamm, das Drei-Grenzen-Denkmal, das Museu de História Natural de Itaipu (ein Naturkundemuseum, das sich auf die Tier- und Pflanzenwelt der Region befasst) und den Templo Budista Chen Tien (ein buddhistischer Tempel, der von der chinesischen Gemeinschaft in Foz do Iguaçu erbaut wurde). Zudem ist Foz do Iguaçu ein wichtiger Knotenpunkt für den grenzüberschreitenden Handel mit Paraguay und Argentinien.

Fahrt zum Nationalpark

Wie eingangs schon kurz angerissen ist die Anfahrt zum Nationalpark Iguaçu aus dem Zentrum Foz do Iguaçus recht einfach.

Brasilien, Foz do Iguacu, Terminal de Transporte Urbano

Ich startete am Morgen am Busbahnhof „Terminal de Transporte Urbano – Pedro Antonio de Nadai“. Dort am Gate 120 fahren die Busse im 30 Minuten-Takt. Das Single-Ticket kostet BRL 3,95. (Stand 2023)

Brasilien, Foz do Iguacu, Terminal de Transporte Urbano Gate

Insgesamt sind es vom „Terminal de Transporte Urbano – Pedro Antonio de Nadai“ zum Stop „Parrque National“ 24 Stationen. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten.

Während der Fahrt zum Park kam ich mit Guilherme ins Gespräch. Guilherme erzählte mir, dass er im Park arbeitet und er sehr stolz darauf sei. Am Park zeigte er mir in aller Ruhe wo die Ticketautomaten sind und erklärte mir die Highlights im Park. Wie schon in Rio zeigten auch hier die Menschen eine einzigartige Freundlichkeit und Herzlichkeit!

Gut zu wissen:

Vila Portes, Av. Juscelino Kubitscheck, 1385 – Vila Portes, Foz do Iguaçu

Eingang / Transfer zum Parque National do Iguaçu

Der Nationalpark Iguaçu hat zwei Eingänge, einen auf der brasilianischen und einen auf der argentinischen Seite. Der Eingang auf der brasilianischen Seite ist sehr großzügig gestaltet. Direkt davor befindet sich die Busstation. Darüber hinaus gibt es hier Souvenirläden, Ticketcounter, Restaurants, etc.

Brasilien, Foz do Iguacu, Eingang Nationalpark

Die Eintrittspreise (Stand 2023) für den Nationalpark variieren je nach Nationalität und Alter. Für brasilianische Staatsbürger kostet der Eintritt 72 BRL (ca. 12,50 €) und für ausländische Touristen 112 BRL (ca. 19,50 €).

Um zu den Wasserfällen im zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Vom Eingang auf der brasilianischen Seite aus kann man den Bus oder ein Taxi nehmen um zum ersten Aussichtspunkt zu gelangen. Von dort aus geht es einem befestigten Weg folgend bis zu den Haupfwasserfällen. Alternativ kann man auch zu Fuß zum ersten View-Piont gehen, was etwa 20 bis 30 Minuten dauert.

Rundgang durch den Nationalpark

Mein Rundgang durch den Naturpark startete hier am ersten View-Point mit dieser grandiosen Aussicht. Und das waren nur die ersten Ausläufer. Es sollte noch beeindruckender werden, aber dazu gleich mehr.

Brasilien, Foz do Iguacu, Nationalpark, erster View Point

Die Iguaçu-Wasserfälle auf der brasilianischen Seite sind ein mehr als spektakuläres Naturschauspiel, Sie sind zusammen mit den Victoria Falls in Simbabwe und den Niagara-Fällen in Kanada die größten und mächtigsten Wasserfälle der Erde.

Den besten Gesamtüberblick über die Fälle hat man hier auf der brasilianischen Seite. Insbesondere das atemberaubende Panorama über den “Devil’s Throat”, wo fast die Hälfte des Wassers des Flusses in die Tiefe stürzt.

Brasilien, Foz do Iguacu Nationalpark Blick auf die argentinische Seite

Der Rundweg auf der brasilianischen Seite ist ungefähr 1,2 km lang, Hierfür braucht man etwa 2 Stunden. Der Weg führt durch den Regenwald und bietet spektakuläre und unvergessliche Ausblicke auf die Wasserfälle. Der Höhepunkt des Rundgangs ist dann der Aussichtspunkt am “Devil’s Throat”, wo man einen atemberaubenden Blick auf und in die Wasserfälle hat.

Brasilien, Foz do Iguacu Nationalpark, Blick auf die argentinische Seite

Die brasilianische Seite ist weniger umfangreich als die argentinische Seite, aber sie bietet einen besseren Blick auf die Wasserfälle.

Devil’s Throat / die großen Iguaçu Fälle

Das war aber bisher noch nichts im Gegensatz zu dem was jetzt kam.

Brasilien, Foz do Iguacu, Devils Throat, Besucher-Steg

Die Iguaçu-Fälle liegen unmittelbar im Drei-Länder-Eck von Brasilien, Paraguay und Argentinien, wobei sich Brasilien und Argentinien untereinander die Wasserfälle aufteilen. Die Grenze führt quasi einmal der Länge nach durch die Fälle.

Brasilien, Foz do Iguacu, Devils Throat, Steg

Sie bestehen aus etwa 20 größeren und 255 kleineren Kaskaden mit einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige dieser Kaskaden sind bis zu 82 Meter hoch, der Großteil hat eine Höhe von etwa 64 Meter. Die Wassermenge, die sich ins Tal ergießt ist gigantisch, sie schwankt zwischen 1.500 m³/s und 10.500 m³/s.

Dem Steg entlang zum Devil’s Throat

Hier an den Hauptfällen kann man über einen langen Steg bis fast in das Epizentrum „Devil’s Throat“ (frei übersetzt: Teufelsschlund oder Teufelskehle) gelangen, was einfach nur atemberaubend und absolut beeindruckend ist.

Brasilien, Foz do Iguacu, Devils Throat Steg unten

Wenn man den Steg in Richtung Devil’s Throat läuft, weiß man gar nicht wo man zuerst hinsehen soll. Mir ging es zumindest so. Linker Hand fällt das Wasser tosend in die Tiefe, fließt seich unter einem hinweg bevor es dann ein weiteres Mal donnernd hinabstürzt. Und vor einem baut sich das Panorama der argentinischen Seite auf.

Brasilien, Foz do Iguacu, Devils Throat Steg unten

Und dann schaut man plötzlich direkt hinein in den „Teufelsschlund“. Devil’s Throat an sich, ist eine ist eine enge U-förmige Felsformation. Die Schlucht wird von hohen Klippen flankiert.

Brasilien, Foz do Iguacu, Devils Throat Steg unten

Die Kombination aus der unglaublichen Macht und Größe des Wasserfalls, dem tosenden Wasser und der Gischt schafft ein unvergessliches Erlebnis, das alles in den Schatten stellt und mehr als einzigartig ist.

Obere Aussichts-Terrasse

Hier am Devil’s Throat kann man die Wasserfälle, die Natur und die unglaubliche Landschaft aus verschiedenen Perspektiven betrachten und erleben. Kehrt man vom Steg zurück, kann man entweder den Lift nehmen oder über die zahlreichen Stufen die obere Aussichtsplattform erreichen.

Brasilien, Foz do Iguacu, Wasserfälle, obere Terrasse

Man kann eigentlich kaum in Worte fassen wie beeindruckend dieser Anblick, wie schön die Natur und wie imposant die Landschaft war. Wie wichtig ist es doch, dass dies auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt.

Brasilien, Foz do Iguacu, obere Terrasse Blick in den Canyon

Die Iguaçu-Fälle sind ein wichtiger Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten, darunter Vögel, Schmetterlinge, Leoparden, Affen und Kaimane. Der Nationalpark Iguaçu wurde 1984 bzw. 1986 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Dem Iguaçu stomaufwärts folgend

Folgt man dem Iguaçu noch ein kleines Stückchen stromaufwärts kommt man schließlich zu der Busstation, von der die Busse zurück zum Ausgangspunkt der Tour zurückfahren.

Bevor ich mich allerdings auf dem Rückweg machte, nutze ich hier am Ufer des Oberlaufes des Iguaçus die Gelegenheit, abseits des ganzen Troubles, um eine kurze Pause einzulegen. Wow, was war das gerade ein Erlebnis, das war unfassbar schön.

Brasilien, Foz do Iguacu, Oberlauf

In diesem Moment ging mir wieder einmal durch den Kopf, wie dankbar ich dafür bin, dass ich mal wieder eine solche Reise machen konnte und wie dankbar ich für die unbeschreiblichen Eindrücke bin. Was für ein unheimliches Privileg es ist nach Brasilien reisen zu können. Dies ist alles andere als selbstverständlich.

Parque das Aves

Das zweite Highlight des Tages war der Parque das Aves. Dieser befindet sich quasi auf der anderen Straßenseite und ist fußläufig zu erreichen. Er ist nach eigenen Angaben ist er der größte Vogelpark Lateinamerikas.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves Eingang

Dieser private Themen-Park bietet etwa 1.300 Vögeln aus 140 verschiedenen Arten einen Lebensraum. Darüber hinaus sind hier auch zahlreiche Reptilien wie Kaimane, Anakondas und Boas sowie einige Säugetiere beheimatet.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, Weg durch den Dschungel

Der Park mit seinen etwa 16 Hektar befindet sich direkt im Regenwald. Dabei führt der gut ausgeschilderte Besucherpfad, von dem man nicht abweichen sollte, durch das gesamte Areal.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, Papageien

Der Vogel-Park ist ein wunderschöner Ort, um die atemberaubende Vogel- und Tierwelt Lateinamerikas zu erkunden und zu genießen. Die Tiere, wie beispielsweise Hokkohühner, Flamingos, Tukane, Eulen, Harpyien und Papageien, aber auch Reptilien und Schmetterlinge leben größtenteils in begehbare Vivarien, die man durch Schleusen betreten kann.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, bunter Vogel

Ich fand es absolut faszinierend wie nah man hier den Tieren kommt. Man kann einigen von Ihnen bei der Fütterung zusehen oder sogar selber füttern. Dennoch sollte man einen gewissen Abstand wahren, sie nicht bedrängen und ihnen ihren Raum lassen.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, Tucan

Für mich besonders beeindruckend war dieser kleine Freund – ein Tukan. Wow, was für ein Erlebnis, ganz ohne trennenden Zaun. Der Tierpfleger vor Ort erzählte mir, dass die großen Schnäbel der Tukane, den Tieren zur Kontrolle und zur Regulierung des Wärmehaushalts dienen. Sie wirken quasi wie ein Kühlradiator, der überschüssige Körperwärme abführt.

Schmetterlingshaus

Ebenfalls im Parques das Aves gibt es auf dem Besucherpfad ein tropisches Schmetterlingshaus mit vielen blühenden Pflanzen und bunten Faltern.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, Schmetterling

Im Schmetterlingshaus leben eine Vielzahl von Schmetterlingsarten, die im lateinamerikanischen Regenwalde beheimatet sind. Der Besucher kann durch das Schmetterlingshaus spazieren und dabei die Schönheit der Schmetterlinge hautnah bestaunen. Wenn man Glück hat, dann lässt sich auch der eine oder andere einmal auf seinem Weg von Blüte zu Blüte nieder.

Flora - eine einzigartige Pflanzenwelt

Neben diesen faszinierenden Landschaften und der unglaublichen Fauna gibt es auch jede Menge einzigartiger Pflanzen zusehen. Genauer hinschauen lohnt sich.

Brasilien, Foz do Iguacu, Parque das Aves, tropische Pflanze

Der Park ist täglich von 8:30 bis 16:30 Uhr geöffnet, der Eintrittspreis beträgt 45 BRL (Stand 2023) für nichtbrasilianische Touristen. Der Park ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Wenn man hier an den Iguaçu-Falls ist, sollte man unbedingt hierher einen Abstecher machen.

Gut zu wissen:

Av. das Cataratas, 12450 – KM 17,1 – Vila Yolanda, Foz do Iguaçu – PR, 85859-899, Brasilien

Mein Fazit

Was ein unglaublicher Tag, was eine unglaubliche Landschaft und was eine unglaubliche Natur. Auch wenn ich bei der Planung der Reise etwas gezögert hatte, ob ich tatsächlich für einen Tag von Rio de Janeiro nach Foz do Iguaçu und dann wieder zurück nach São Paulo fliegen solle und ob das tatsächlich im Verhältnis stehen würde.

Jetzt weiß ich, dass sich dieser Abstecher auf jeden Fall gelohnt hat und mir dieser Tag unvergessen sein wird. Iguaçu ist mehr als empfehlenswert und man sollte sich dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen.

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