Malta

Meine Highlights in und um Valletta & Marsaxlokk.

Fast schon eine kleine liebgewonnene Tradition. In den letzten Jahren bin ich immer in der Vorweihnachtszeit zum 1. Adventswochenende irgendwo hingereist. Dieses Jahr hatte ich mich für Malta entschieden.

Also, auf nach Malta. Malta ist etwas kleiner als Bremen und zählt neben Andorra, Monaco, Liechtenstein, San Marino und der Vatikanstadt zu den 6 Zwergstaaten Europas.

Mit seinen etwa 520.000 Einwohnern rangiert Malta auf Platz fünf der Staaten mit der höchsten Bevölkerungsdichte weltweit. Dabei konzentriert sich ein Großteil der Bevölkerung auf die Hauptstadtregion Valletta.

Ich bin wie fast alle Touristen mit dem Flieger angereist und landete in Malta Laqua „Malta International Airport“. Mein Hotel befand sich allerdings nicht direkt in Valletta, sondern in Msida.

Das war aber nicht weiter problematisch, da hier alles so dicht beieinanderliegt und verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist. Selbst die entlegensten Strände und Sehenswürdigleiten konnte man prima erreichen.

Malta, Marsaxlokk, St Peters Pool, Blick aufs Meer

Vom Airport aus werden alle Orte vom Malta Public Transport angefahren. Darüber hinaus fahren Taxen (die Fahrt nach Valletta kostet 20 EUR). Viele Hotels bieten zudem auch einen Shuttel-Service an. Mein Hotel in Msida hätte hierfür 25 EUR veranschlagt. Insgesamt fand ich die Anreise sehr unkompliziert.

ÖPNV

Auf Malta kann man, wie schon angedeutet alle interessanten Orte und Sehenswürdigkeiten gut mit Malta Public Transport (Bussen des ÖPNV) erreichen. Es verkehren zahlreiche Buslinien in regelmäßigen Abständen.

Die Einzelfahrt auf Malta kostet 2 EUR. Ich habe mich vor meiner Reise im Internet belesen und habe immer wieder die Angaben gefunden, dass innerhalb der Saison die Tickets 2 EUR und außerhalb der Saison 1,50 EUR kosten. Das stimmt nicht ganz, eine Busfahrt kostet grundsätzlich 2 EUR, egal wo man auf den beiden Inseln hinmöchte. Wechselt man die Buslinien, benötigt man ein neues Ticket.

Malta Public Transport bietet dennoch eine Vergünstigung im Gegensatz zum Einzelticket an. An allen Verkaufsstellen kann man die sogenannten „tallinja card“ für 15 EUR erwerben und kann dann damit 12-mal fahren. Es ist aber auch nur dann sinnvoll, wenn man wirklich alle 12 Fahrten ausschöpft.

Man muss die Karte nur beim Einsteigen beim Busfahrer einlesen und die entsprechende Fahrt wird vom Kontingent abgebucht.

Übrigens, auf Malta herrscht Linksverkehr.

Valletta

Valletta ist sowohl von der Fläche als auch von der Anzahl seiner Einwohner her die kleinste der europäischen Hauptstädte und als Gesamtheit seit 1980 ein UNESCO Weltkulturerbe.

Auf einer Fläche von gerade einmal 0,84 km2 leben 5.827 Menschen. Dennoch kam zu keiner Zeit das Gefühl von Enge auf. Vielleicht liegt es auch daran, dass man zu jeder Seite freien Blick aufs Meer bzw. aufs Wasser hat.

Stadttor & Stadtmauer

Valletta ist von mächtigen Festungsmauern und Gräben umgeben, die einst die Stadt vor Eindringlinge schützten. Wenn man genau hinschaut, kann man es ganz deutlich erkennen, Valletta ist keine aus der Geschichte heraus gewachsene Stadt, sondern entstand quasi auf dem Reißbrett.

Malta, Valletta, Brücke zum Stadttor

Jean de la Valette, Großmeister des Malteserordens legte am 28. März 1566 den Grundstein Vallettas. Die Befestigungsmauern und das geometrische Straßennetz entstammten der Planung des italienischen Architekten Francesco Laparelli, der auch als Festungsbaumeister einen Namen hatte. Unterstützt wurde er hierbei von seinem maltesischen Assistenten Gerolamo Cassar.

Malta, Valletta, mächtige Stadtmauer

Insgesamt zwanzig Jahre nahm das Errichten Vallettas in Anspruch. Nur durch die finanziellen Zuwendungen von Papst Pius V. und dem spanischen König Philipp II konnte das Vorhaben so zügig umgesetzt und verwirklicht werden. Mit Fertigstellung Vallettas fanden hier etwa 4.000 Ordensritter und Einwohner Platz.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Republic Street, Valletta, Malta

Tritonenbrunnen

Vor dem Stadttor von Valletta auf dem Triton Fountain Square befindet sich der imposante Tritonenbrunnen. Einst stand an dieser Stelle ein Bollwerk aus dem 17. Jahrhundert, dass das Eingangstor zu Valletta vor Eindringlinge schützen sollte.

Als visuelles Tor zur Stadt empfängt er Besucher mit einer eindrucksvollen Komposition aus Bronze und Wasser, die nicht nur die mythologische Figur des Triton ehrt, sondern auch die maritime Identität der Insel in Szene setzt. Drei kraftvoll modellierte Tritonen stemmen ein riesiges Becken empor – eine Geste, die Stärke, Verbundenheit und kulturellen Stolz ausstrahlt.

Errichtet in den späten 1950er Jahren, entstand der Brunnen in einer Zeit des Wiederaufbaus, als Malta sich von den Narben des Zweiten Weltkriegs erholte. Der Bildhauer Vincent Apap, ein führender Vertreter der modernen maltesischen Kunst, schuf mit diesem Werk ein Symbol für Resilienz und Erneuerung. Unterstützt vom Architekten Victor Anastasi, verband Apap klassische Inspirationen mit zeitgenössischer Formensprache.

Die Wahl der mythologischen Tritonen war dabei kein Zufall: Sie verkörpern die tiefe Verbindung der Insel zum Meer, das über Jahrhunderte hinweg Handel, Verteidigung und kulturellen Austausch prägte.

Valletta, Tritonenbrunnen, Triton Fountain Square

Technisch beeindruckt der Brunnen durch seine Dimensionen und die raffinierte Konstruktion. Die Bronzefiguren wurden in Neapel gegossen, während die Wasserschale eigens von einer maltesischen Werft gefertigt wurde – ein Zusammenspiel von internationaler Expertise und lokalem Handwerk. Ursprünglich als Teil eines städtebaulichen Projekts konzipiert, das den Haupteingang Vallettas neu gestalten sollte, entwickelte sich der Tritonenbrunnen rasch zu einem ikonischen Treffpunkt und kulturellen Bezugspunkt.

Heute ist der Brunnen nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Geschichte und Gegenwart miteinander verwebt. Er steht für die Fähigkeit einer Nation, sich neu zu erfinden, ohne ihre Wurzeln zu vergessen – ein Denkmal, das in Bronze gegossene Erzählungen über Identität, Kunst und die Kraft des Wassers vermittelt. Wer ihn betrachtet, sieht nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein Kapitel der maltesischen Seele.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

VGW5+783, Vjal Nelson, Il-Furjana, Malta

Ein Hauch von San Francisco im Mittelmeer

Am Triton Fountain Square bzw. am City Gate startete ich meine Tour durch Valletta. Zunächst folgte ich der Hauptstraße, die einmal quer durch Valletta führte und am unteren Ende in dieser Straße mündete.

Wenn Du durch die Straßen von Valletta schlenderst, spürst Du schnell, dass diese Stadt nicht nur historisch beeindruckt, sondern auch topografisch überrascht. Die Hauptstadt Maltas liegt auf einer schmalen Landzunge, die sich wie ein Rückgrat ins Mittelmeer streckt – und genau diese geografische Besonderheit sorgt für ein Straßenbild, das in seiner Steilheit an die berühmten Hügel von San Francisco erinnert.

Gerade Linien, die sich in dramatischem Winkel zum Horizont neigen, prägen das Stadtbild. Die Straßen steigen und fallen in einem Rhythmus, der Spaziergänge zur kleinen sportlichen Herausforderung macht und gleichzeitig spektakuläre Ausblicke auf Hafen, Meer und Stadtarchitektur freigibt.

Diese steilen Gassen sind nicht nur ein architektonisches Merkmal, sondern auch ein Spiegel der Geschichte. Als Valletta im 16. Jahrhundert von den Johanniterrittern geplant wurde, folgte man einem schachbrettartigen Muster, das sich wenig um die natürlichen Höhenunterschiede kümmerte. Das Ergebnis: Straßen, die sich schnurgerade über Hügel und Senken ziehen, ohne Rücksicht auf Bequemlichkeit – aber mit umso mehr Charakter.

Die sandfarbenen Fassaden, die bunten Holzbalkone und die kunstvoll verzierten Türen wirken durch die Perspektive der steilen Straßen fast wie Kulissen in einem mediterranen Theater.

Valletta, bunte Balkone, Straßen wie San Francisco

Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen den engen Gassen und den weiten Blicken, die sich an den höchsten Punkten eröffnen. Wer sich den Weg hinaufkämpft, wird mit Panoramen belohnt, die sich über die Dächer der Stadt bis zum tiefblauen Meer erstrecken. Und wie in San Francisco, wo die Straßen nicht nur Verkehrswege, sondern auch Teil des urbanen Erlebnisses sind, wird auch in Valletta das Gehen selbst zur Entdeckung.

Die Steigung zwingt zur Entschleunigung – und genau darin liegt der Reiz: Jeder Schritt wird zur Gelegenheit, Details wahrzunehmen, die einem sonst entgehen würden. Die steilen Straßen Maltas sind also weit mehr als ein geografisches Kuriosum. Sie sind Ausdruck einer Stadt, die sich nicht anpasst, sondern behauptet. Eine Stadt, die ihre Geschichte nicht glättet, sondern stolz zur Schau stellt – in jedem Pflasterstein, in jeder Treppenstufe, in jedem Blick nach oben.

Wer Valletta besucht, erlebt nicht nur mediterrane Kultur, sondern auch ein Stück urbaner Poesie, das sich in der Steigung der Straßen manifestiert.

Siege Bell War Memorial - Belagerungsglocke

Hoch über dem Grand Harbour von Valletta erhebt sich ein Denkmal, das nicht durch Prunk, sondern durch stille Würde beeindruckt: das Siege Bell War Memorial, auch bekannt als die Belagerungsglocke von Malta. Es ist ein Ort der Einkehr, der Erinnerung und der tiefen historischen Resonanz – ein architektonisches Echo jener Jahre, in denen Malta unter dem Druck des Zweiten Weltkriegs stand und dennoch nicht zerbrach.

Errichtet im Jahr 1992, markiert das Memorial den 50. Jahrestag der Verleihung des George Cross an die maltesische Bevölkerung – eine Auszeichnung, die König George VI für außergewöhnlichen Mut und Durchhaltevermögen verlieh.

Die Glocke selbst, massiv und aus Gusseisen gefertigt, hängt in einem offenen Rundtempel aus Stein, der sich harmonisch in die Bastionslandschaft der Stadt einfügt. Jeden Tag um Punkt zwölf ertönt ihr Klang über das Wasser, ein tiefer, vibrierender Ton, der nicht nur die Luft durchdringt, sondern auch die Gedanken derjenigen, die ihn hören.

Malta, Valletta, Siege Bell War Memorial

Die Wahl des Standorts ist kein Zufall: Das Denkmal thront auf einer ehemaligen Artilleriestellung am äußersten Rand der Stadt, mit freiem Blick auf die „Drei Städte“ – Cospicua, Vittoriosa und Senglea.

Dieser Ausblick ist mehr als malerisch; er ist symbolisch. Denn genau hier tobten einst die Luftangriffe, die Malta zwischen 1940 und 1943 in eine der am stärksten bombardierten Regionen Europas verwandelten. Die Glocke erinnert an die über 7.000 Menschen, die während der Belagerung ihr Leben verloren – Zivilisten, Soldaten, Seeleute. Jeder Schlag ist ein Tribut an ihre Opferbereitschaft.

Malta, Valletta, Belagerungsglocke, Fort Ricasoli, Leuchtturm Grand Habour

Doch das Memorial ist nicht nur ein Mahnmal für die Vergangenheit. Es ist auch ein Ort der Reflexion über die Gegenwart. In einer Welt, die oft von Lärm und Eile geprägt ist, bietet die Belagerungsglocke einen Moment der Stille, der über die Geschichte hinausweist. Sie lädt dazu ein, innezuhalten, zu lauschen und sich bewusst zu machen, wie kostbar Frieden ist – und wie teuer er manchmal erkauft wurde.

Am Siege Bell War Memorial besuchst Du nicht nur ein Denkmal, sondern wirst Teil eines Gefühls. Es ist die stille Größe eines Volkes, das sich nicht beugen ließ. Ein Ort, an dem Geschichte nicht nur erzählt, sondern gespürt wird.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

32 Lvant, Il-Belt Valletta, Malta

rund um die Uhr geöffnet

frei (öffentlich zugänglich)

Lower Barrakka Gardens

Versteckt am südöstlichen Rand der Bastionen von Valletta liegt unmittelbar neben dem Siege Bell War Memorial ein Ort, der Ruhe und Geschichte in sich vereint: die Lower Barrakka Gardens. Wer durch die engen Gassen der maltesischen Hauptstadt wandert und schließlich auf diesen Garten stößt, erlebt einen Moment des Innehaltens.

Die Anlage öffnet sich wie ein grünes Fenster zum Grand Harbour und bietet einen der eindrucksvollsten Ausblicke der Stadt – auf das tiefblaue Wasser, die historischen Festungen und die gegenüberliegenden Städte Senglea und Vittoriosa.

Lower Barrakka Gardens, Arkaden, Lighthouse

Die Gärten selbst sind eine harmonische Komposition aus mediterraner Vegetation, gepflegten Wegen und steinernen Denkmälern. Im Zentrum steht ein neoklassizistischer Tempel, der dem britischen Admiral Sir Alexander Ball gewidmet ist – eine Figur, die für Maltas Übergang von französischer Besatzung zur britischen Verwaltung eine zentrale Rolle spielte.

Der Tempel wirkt wie ein stiller Wächter über die Anlage, eingebettet zwischen Palmen, Oleander und dem leisen Rascheln der Blätter im Wind.

Valletta, Grand Habour, St. Christopher's Bastion

Was die Lower Barrakka Gardens besonders macht, ist ihre Atmosphäre. Anders als die belebteren Upper Barrakka Gardens, die oft von Touristenströmen durchzogen sind, herrscht hier eine fast kontemplative Stille.

Einheimische lesen auf den Bänken, ältere Herren spielen Schach im Schatten, und gelegentlich hört man das entfernte Läuten der Belagerungsglocke, die nur wenige Schritte entfernt über dem Hafen thront. Es ist ein Ort, der nicht laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen.

Valletta, neoklassizistischer Tempel, Sir Alexander John Ball

Historisch gesehen spiegeln die Gärten auch die strategische Bedeutung Vallettas wider. Die Bastionen, auf denen sie liegen, waren einst Teil der Verteidigungsanlagen der Stadt. Heute sind sie ein Symbol für Wandel: von militärischer Funktion hin zu öffentlichem Raum, der Schönheit und Erinnerung vereint.

Die Gärten wurden über die Jahrhunderte mehrfach umgestaltet, doch ihr Charakter blieb erhalten – schlicht, würdevoll und offen für alle.

Lower Barrakka Gardens, Enea, Ugo Attardi. Valletta

Besonders in den frühen Morgenstunden oder bei Sonnenuntergang entfaltet der Ort seine volle Magie. Das Licht taucht die steinernen Bögen in warmes Gold, die Schiffe im Hafen gleiten lautlos dahin, und die Stadt scheint für einen Moment den Atem anzuhalten. Es ist diese Verbindung von Natur, Architektur und Geschichte, die die Lower Barrakka Gardens zu einem der poetischsten Orte Maltas macht.

Wenn Du Valletta besuchst und Dich auf die Suche nach einem Ort begibst, der nicht nur schön, sondern auch bedeutungsvoll ist, wirst Du hier fündig. Die Lower Barrakka Gardens sind kein spektakuläres Highlight im klassischen Sinne – sie sind vielmehr ein stilles Versprechen: dass Schönheit oft dort liegt, wo man sie nicht erwartet, und dass Geschichte am eindrucksvollsten wirkt, wenn sie nicht laut erzählt wird, sondern leise spürbar bleibt.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

VGW8+XVG, Quarry Wharf, Valletta, Malta

täglich 8:00 – 21:00 Uhr

frei (öffentlich zugänglich)

Upper Barrakka Gardens

Etwas turbulenter geht es hingegen in Vallettas zweiter grünen Oase, im Upper Barrakka Gardens, zu. Diese Parkanlage befindet sich etwa 500 Meter entfernt vom Lower Barrakka Gardens und ist nicht minder imposant. Auch von hier aus hat man eine phantastische Aussicht auf den Grand Habour und kann dem bunten Treiben ganz entspannt zusehen.

Malta, Valetta, Upper Barrakka Gardens, Waterfront

Ein ursprünglich überdachter doppelter Bogengang umgibt die Parkanlage zur Waterfront hin. Besonders schön ist hier die Aussicht am frühen Abend zur „blauen Stunde“.

Etwas tiefer gelegen und ein wenig vorgelagert befindet sich die Saluting Battery. Die Tradition des Abfeuerns der Kanonenschüße kann, wie überall im ehemaligen Britischen Empire, auf eine lange Geschichte zurückblicken und hatte ursprünglich einen ganz praktischen Hintergrund.

Saluting Battery, Malta, Valletta, Upper Barrakka Gardens

Die Tradition stammt aus der Zeit der großen Seefahrer. Die Saluting Battery wurde von hier oben zu einer festgelegten Zeit abgefeuert, um den Segelschiffen eine genaue Zeitvorgabe zu geben, damit die Besatzungen ihre Chronometer einstellen konnten. Eine exakte Urzeit war für die Navigation nach den Gestirnen enorm wichtig.

Ein jeweils einzelner Kanonenschuss wird noch heute täglich um 12 Uhr und um 16 Uhr über den Grand Habour von hier oben aus abgefeuert.

Upper Barrakka Gardens, Bogengang, Valletta, Malta

Im Park befinden sich darüber hinaus auch viele Denkmäler und Gedenktafeln, die an zahlreiche Ereignisse der Maltesischen Geschichte erinnern. So zum Beispiel an das Gipfeltreffen zwischen dem damaligen amerikanischen Präsidenten George W. Bush und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow im Sommer 1989 auf Malta.

Das Treffen fand Anfang Dezember 1989 statt, also nur wenige Wochen nach dem Fall der Berliner Mauer. Gorbatschow und Bush erklärten auf diesem Gipfel den Kalten Krieg für beendet.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

292 Triq Sant‘ Orsla, Il-Belt Valletta, Malta

täglich 7:00 – 22:00 Uhr

frei (öffentlich zugänglich)

Auberge de Castille / Il-Berġa ta' Kastilja

Vom Upper Barrakka Gardens aus ist es nur einen Katzensprung zum heutigen Sitz des Premierministers von Malta im Auberge de Castille. Die Fassade der Auberge ist ein Paradebeispiel barocker Pracht, die sich nicht in Überladenheit verliert, sondern in klarer Symmetrie und kraftvoller Präsenz Ausdruck findet. Der heutige Bau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, als Großmeister Manuel Pinto da Fonseca das ursprüngliche Gebäude aus dem 16. Jahrhundert durch eine repräsentativere Struktur ersetzen ließ.

Der Architekt Andrea Belli schuf ein Werk, das bis heute als eines der elegantesten Beispiele maltesischer Barockarchitektur gilt. Die steinernen Ornamente, die Wappen und die monumentale Eingangstreppe erzählen von Macht, Prestige und dem Selbstverständnis eines Ordens, der sich als Bollwerk gegen die Mächte des Mittelmeers verstand.

Doch die Auberge de Castille ist mehr als ein architektonisches Juwel. Sie ist ein Ort, an dem sich die politischen Umbrüche der Insel spiegeln. Nach dem Ende der Ritterherrschaft diente das Gebäude unter französischer Besatzung als militärisches Hauptquartier, später unter britischer Verwaltung als Verwaltungszentrum. Heute ist sie das Herz der maltesischen Regierung – ein Symbol für Kontinuität und Transformation zugleich. Wer vor dem Gebäude steht, blickt nicht nur auf Stein und Geschichte, sondern auf die lebendige Gegenwart eines Landes, das sich immer wieder neu definiert hat.

Auberge de Castille Valletta, Castile Place, Il-Berġa ta' Kastilja

Von hier aus hat man einen großartigen Blick über Floriana, den Grand Harbour und die Bastionen, die Valletta wie ein steinernes Band umschließen. Diese Aussicht war einst strategisch – heute ist sie symbolisch. Sie zeigt, wie eng Architektur und Landschaft auf Malta miteinander verwoben sind, wie sehr die Stadt selbst Teil der Erzählung ist, die dieses Gebäude verkörpert.

Auch wenn das Innere der Auberge für die Öffentlichkeit meist verschlossen bleibt, ist ihre Außenwirkung unübersehbar. Sie ist ein Fixpunkt im Stadtbild, ein Ort, der fotografiert, bewundert und respektiert wird. Die Nähe zu kulturellen Einrichtungen wie dem St. James Cavalier und den Upper Barrakka Gardens macht sie zudem zu einem idealen Ausgangspunkt für jede Erkundung Vallettas – nicht nur geografisch, sondern auch historisch.

Die Auberge de Castille ist kein Museum, kein Denkmal im klassischen Sinne. Sie ist ein lebendiger Teil der maltesischen Identität, ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart sich die Hand reichen. Wer sie betrachtet, sieht nicht nur ein Gebäude, sondern ein Kapitel einer Insel, die gelernt hat, aus Stein Geschichte zu formen – und aus Geschichte Zukunft.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

VGW6+8FJ, Merchants St, Valletta, Malta

Saint James Cavalier / Kulturzentrum Spazju Kreattiv

Direkt am Castile Place, neben der Auberge de Castille, liegt die Bastion Saint James Cavalier – ein Bauwerk, das Geschichte und Gegenwart eindrucksvoll verbindet. Ursprünglich im 16. Jahrhundert als strategischer Aussichtspunkt errichtet, war der Cavalier Teil der Verteidigungsarchitektur Vallettas. Entworfen von Francesco Laparelli und umgesetzt von Girolamo Cassar, zeugen die massiven Kalksteinmauern noch heute von der militärischen Bedeutung des Ortes.

Heute ist Saint James Cavalier unter dem Namen Spazju Kreattiv ein lebendiges Kulturzentrum. Wo einst Kanonen standen, finden sich nun Ausstellungen, Theater, Film und kreative Projekte. Die historische Struktur wurde behutsam modernisiert und bietet Raum für Kunst, Austausch und neue Ideen – ein Ort, an dem Maltas Vergangenheit zur Bühne für zeitgenössische Kultur wird.

Die Transformation des Gebäudes zu einem Kulturzentrum war Teil eines ambitionierten Projekts zum Millenniumwechsel. Statt es als bloßes Denkmal zu konservieren, entschied man sich, Saint James Cavalier mit neuem Leben zu füllen – als Ort für zeitgenössische Kunst, Theater, Film und interdisziplinären Austausch. Die Umgestaltung respektierte die historische Substanz, ließ aber Raum für moderne Interventionen: Lichtdurchflutete Galerien, intime Bühnenräume und ein Kino wurden in die alten Mauern integriert, ohne deren Charakter zu verlieren.

Malta, Valletta Saint James Cavalier Bastion, Stadtmauer

Spazju Kreattiv ist heute weit mehr als ein Veranstaltungsort. Es ist ein kreatives Ökosystem, das lokale Künstler ebenso fördert wie internationale Kooperationen. Die Programmatik ist bewusst offen gehalten – von experimenteller Performance über gesellschaftskritische Ausstellungen bis hin zu Filmreihen, die neue Perspektiven eröffnen. Dabei versteht sich das Zentrum nicht als elitäre Institution, sondern als Plattform für Dialog, Teilhabe und kulturelle Vielfalt.

Besonders bemerkenswert ist die Art, wie das Gebäude selbst Teil der künstlerischen Erfahrung wird. Die labyrinthartigen Gänge, die wechselnden Raumhöhen und die sichtbaren Spuren der Vergangenheit schaffen eine Atmosphäre, in der Kunst nicht nur gezeigt, sondern erlebt wird. Besucher bewegen sich durch Geschichte und Gegenwart zugleich – ein sinnliches Erlebnis, das weit über den klassischen Museumsbesuch hinausgeht.

Malta, Valletta Saint James Cavalier Eingang, Kulturzentrum

Auch die Lage des Zentrums ist symbolisch: Eingebettet zwischen der Auberge de Castille, dem Parlament und dem Grand Harbour, steht Saint James Cavalier buchstäblich im Spannungsfeld von Macht, Öffentlichkeit und kultureller Reflexion. Es ist ein Ort, der nicht nur Kunst zeigt, sondern auch Fragen stellt – über Identität, Gesellschaft und die Rolle von Kreativität in einer sich wandelnden Welt.

Wenn Du Spazju Kreattiv besuchst, begegnest Du nicht nur einem Kulturzentrum, sondern einem Denkraum. Ein Ort, der beweist, dass alte Mauern nicht starr sein müssen, sondern pulsieren können – mit Ideen, Stimmen und Visionen. Saint James Cavalier ist damit nicht nur ein architektonisches Relikt, sondern ein lebendiger Beweis dafür, wie Geschichte zur Bühne für Zukunft werden kann.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Pjazza Kastilja Pope Pius V Street Il-Belt Valletta, VLT 1030, Malta

Montag: geschlossen
Dienstag bis Freitag: 9:00 – 21:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10:00 – 21:00 Uhr

Monument „A flame which never dies“

Auf dem Castille Square, auf der anderen Straßenseite steht ein Denkmal, das nicht durch Größe, sondern durch Symbolkraft beeindruckt: das Monument A Flame Which Never Dies – auf Maltesisch Fjamma li ma tmut qatt. Die abstrakte Bronzeskulptur, die an eine vom Wind geformte Flamme erinnert, wurde vom Künstler Valerio Schembri entworfen und 2017 eingeweiht. Sie ist Ausdruck eines kollektiven Gedächtnisses, das die Widerstandskraft und den Gestaltungswillen der maltesischen Bevölkerung würdigt.

Die Flamme steht sinnbildlich für den ungebrochenen Geist der Nation – ein Licht, das auch in dunklen Zeiten nicht erlischt. Malta, geprägt von Jahrhunderten fremder Herrschaft und politischen Umbrüchen, hat sich seinen Platz in der europäischen Gemeinschaft erkämpft. Das Denkmal erinnert an jene, die diesen Weg mit Mut, Arbeit und Vision geebnet haben. Es ist kein Kriegsdenkmal im klassischen Sinne, sondern ein Zeichen für zivilen Fortschritt und nationale Selbstbestimmung.

Valletta, Skulptur A flame which never dies, Monument auf der St. James Bastion die Skulptur, Malta

Am 7. Juli 2017 wurde das von Valerio Schembri entworfen Monument anlässlich der Präsidentschaft des Landes im Europäischen Rat enthüllt. 

Die Platzierung direkt neben der Auberge de Castille, dem Sitz des Premierministers, verleiht dem Denkmal eine besondere politische und kulturelle Bedeutung. Es steht dort nicht als dekoratives Element, sondern als stilles Statement im Herzen der Macht – ein Symbol für die Verbindung zwischen Regierung und Volk, zwischen Geschichte und Verantwortung. Es soll eine Anerkennung für all diejenigen Malteser und Partner des Landes sein, die dazu beigetragen haben, dass Malta seine eigene Zukunft selbst bestimmen konnte.

Wer vor der Flamme steht, spürt die Kraft der Reduktion: keine Inschrift, keine Namen, nur Form und Raum. Und gerade darin liegt ihre Wirkung. A Flame Which Never Dies ist ein Denkmal, das nicht laut spricht, sondern tief wirkt – ein Ort der stillen Erinnerung und der lebendigen Hoffnung.

Besonders imposant sieht die Skulptur in den Abendstunden aus. Dann ist sie beleuchtet und scheint regelrecht zu lodern.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

VGW6+26H, Il-Belt Valletta, Malta

Saint Elmo Bay

Nach einer kurzen Pause setzte ich meine Tour durch Valletta auf der anderen Seite der Insel an der Saint Elmo Bay fort. Da das Wetter etwas umschlug, zeigte Valletta hier plötzlich ein völlig anderes aufregendes Gesicht.

Saint Elmo Bay Valletta, St Elmo Malta

Der Triq Il-Lanċa folgend, hatte man einen sensationellen Blick auf die stürmische Saint Elmo Bay und die tobende See. Was für ein unglaublicher Kontrast!

Saint Elmo Bay ist nicht wie der Grand Harbour durch eine Mole vom Meer geschützt, daher kann es hier auch zu so einem enormen Wellengang kommen. Ich bin immer wieder von derartigen Naturgewalten beeindruckt und fasziniert. Zeitweise war der Wind so heftig, dass man kaum atmen konnte und versuchte sich an allem festzuhalten was sich da einem bot.

Bay of Saint Elmo Valletta, Bucht St Emlo Malta

Von den mächtigen Befestigungsmauern hat man zudem einen sehr schönen Blick auch auf die andere Seite der Bucht, auf Fort Tigné.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Triq II-Lanca, Valletta, Malta

The Mall Gardens

Mitten im urbanen Floriana liegt ein Ort, der wie ein stiller Atemzug wirkt: The Mall Gardens. Dieser langgestreckte Garten entfaltet sich wie ein grüner Korridor zwischen historischen Mauern und modernen Straßen, und doch scheint die Zeit hier langsamer zu fließen. Alte Bäume werfen großzügige Schatten auf die gepflegten Wege, während das Zwitschern der Vögel den Lärm der Stadt fast vergessen lässt.

Was diesen Garten besonders macht, ist nicht nur seine botanische Vielfalt, sondern auch die Atmosphäre, die er ausstrahlt. Es ist, als hätte die Geschichte hier Wurzeln geschlagen – nicht in Form von Denkmälern allein, sondern in der stillen Würde, mit der die Natur und Architektur miteinander sprechen. Die Steinbänke laden nicht nur zum Sitzen ein, sondern zum Verweilen, zum Nachdenken, vielleicht sogar zum Träumen.

Malta Floriana The Mall Garden

In den letzten Jahren hat sich der Garten gewandelt: Er ist nicht mehr nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein Zufluchtsort für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Die neuen Pflanzungen sind bewusst gewählt – nicht nur schön, sondern sinnvoll. Lavendel, Salbei, Wildblumen – sie blühen nicht nur für das Auge, sondern für das Leben, das oft übersehen wird.

The Mall Gardens ist kein lauter Park mit Attraktionen. Er ist leise, fast bescheiden. Und gerade darin liegt seine Stärke. Wer ihn besucht, spürt schnell: Hier geht es nicht um Spektakel, sondern um Verbindung – zur Natur, zur Geschichte, vielleicht auch zu sich selbst.

Von Valletta aus kommend befindet sich am Eingang des Gartens das von Bonnici geschaffene Indipendenza Monument. Die Bronzestatue symbolisiert die von Malta im Jahre 1964 erlangte Unabhängigkeit vom vereinigten Königreich. Sie wurde im Jahr 1989, also zum 25. Jahrestag zur Erinnerung an dieses Ereignis eingeweiht.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

The Mall Gardens, Triq Sant’Anna, Floriana, Malta

Kirche des hl. Publius / Knisja ta 'San Publiju & Pjazza San Publiju

In direkter Nachbarschaft zur Mall befindet sich die Kirche des heiligen Publius / Knisja ta ‚San Publiju und die Pjazza San Publiju – als geistliches und architektonisches Wahrzeichen. Ihre klassizistische Fassade mit den markanten Säulen und den flankierenden Glockentürmen wirkt wie ein Tor zu einer anderen Zeit.

Wer sich ihr nähert, spürt sofort die Würde, die dieser Ort ausstrahlt: nicht nur als Bauwerk, sondern als lebendiger Mittelpunkt einer Gemeinschaft, die tief in ihrer religiösen Tradition verwurzelt ist.

Malta Floriana Kirche des heiligen Publius

Die Kirche ist dem heiligen Publius gewidmet, einem Mann, der in der christlichen Überlieferung als erster Bischof Maltas gilt. Der Legende nach war er Statthalter der Insel, als der Apostel Paulus nach einem Schiffbruch Zuflucht auf Malta fand.

Aus dieser Begegnung soll eine Bekehrung entstanden sein, die den Grundstein für das Christentum auf der Insel legte. Die Kirche trägt diese Geschichte nicht nur im Namen, sondern in ihrer gesamten Ausstrahlung – als Ort der Wandlung, des Glaubens und der Beständigkeit.

Malta Floriana Kirche des heiligen Publius Kirchenschiff

Beim Verlassen der Kirche durch den rechten Seitenausgang war beispielsweise an den Treppen und Balustraden nicht zu übersehen wie der Zahn der Zeit und natürlich auch die Witterungsverhältnisse sich an der Substanz des Gebäudes zu schaffen machen.

Hier und an vielen anderen Orten die ich auf Malta besucht habe, ist mir aber auch immer wieder aufgefallen wieviel Kraft und Energie man hier in den Erhalt der Bauwerke steckt.

Direkt vor der Kirche öffnet sich die Pjazza San Publiju, ein weiter Platz, der durch seine ungewöhnliche Struktur sofort ins Auge fällt. Die flachen, runden Steinplatten, die wie Deckel auf dem Boden verteilt sind, entpuppen sich als Eingänge zu historischen Getreidespeichern – den sogenannten Granaries.

Diese unterirdischen Silos stammen aus der Zeit der Johanniterritter und dienten der Versorgung der Bevölkerung in Zeiten der Belagerung. Heute sind sie stillgelegt, doch ihre Präsenz verleiht dem Platz eine fast mystische Tiefe: Hier wurde nicht nur gebetet, sondern auch überlebt.

Malta Floriana Kirche des heiligen Publius Knisja ta 'San Publiju

Die Pjazza ist mehr als nur ein Vorplatz zur Kirche. Sie ist ein öffentlicher Raum, der für Feste, Konzerte und nationale Events genutzt wird. Wenn sich die Menschen hier versammeln, sei es zu religiösen Prozessionen oder kulturellen Veranstaltungen, verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart zu einem gemeinsamen Rhythmus. Die Kirche und der Platz bilden zusammen ein Ensemble, das nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch emotional berührt.

Beim Deinem Besuch erlebst Du nicht nur ein Stück maltesischer Geschichte, sondern auch die stille Kraft eines Ortes, der über Jahrhunderte hinweg Menschen verbunden hat – durch Glauben, durch Gemeinschaft und durch die unerschütterliche Präsenz eines heiligen Namens: Publius.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

48 Triq Il-Miratur, Il-Furjana, Malta

frei (öffentlich zugänglich)

War Monument (Floriana)

Um von der Kirche des heiligen Publius wieder zurück in das Zentrum von Valletta zu gelangen wählte ich für den Weg zurück die Route über die St Anne Street / Triq Sant` Anna. Hier kam ich geradewegs auf das War Memorial / Monument tal-Gwerra zu.

Ursprünglich wurde es den Toten des Ersten Weltkrieges gewidmet und am 11. November 1938 eingeweiht. Dem Laufe der Geschichte geschuldet sollte es ab 1949 auch an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erinnern und diese mit einbeziehen.

Malta Florina War Monument

Der Entwurf für dieses Monument stammt vom maltesischen Künstler Louis Naudi. Der Obelisk auf dem Rondell ist aus Kalkstein gefertigt. Am Fuß des Monuments befinden sich vier Tafeln, die die Kolonialabzeichen Maltas zeigen sowie die ewige Flamme.

Interessant ist auch, dass an gleicher Stelle einst öffentliche Hinrichtungen stattfanden als Malta unter Herrschaft der Hospitaliter stand. Zudem ist dies der Ort, an dem der Premierminister und der Präsident Maltas sowie weitere Würdenträger jährlichen Kränze niederlegen.

Das Monument befindet sich im Zentrum eines Kreisverkehres. Um es zu betreten muss man eine mehrspurige Fahrbahn überqueren, was zuweilen etwas riskant sein kann. Ich fand es sehr interessant, dass es viel zur Geschichte Maltas zu erzählen hat.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

VGV5+C7W, Floriana, Malta

St. John's Co-Cathedral / Kon-Katidral ta’ San Ġwann

Mitten im Zentrum Vallettas an der Triq San Gwann befindet sich die wohl beeindruckendste Kirche Vallettas, die St. John’s Co-Cathedral. Maltesisch als Kon-Katidral ta’ San Ġwann bezeichnet, ist die St. John’s Co-Cathedral die Konkathedrale des römisch-katholischen Erzbistums Malta.

Malta Valletta St. Johns Co-Cathedral Hauptportal

Von der Triq San Zakkarija aus kommend sprang mir der kolossale Kirchenbau mit seinen zwei Türmen sofort ins Auge. Eine Besonderheit sind die drei Ziffernblätter am rechten Turm. Tatsächlich wird jedoch nur auf dem großen Ziffernblatt die Zeit angezeigt, allerdings nur die Stunden. Rechts kann man die Wochentage ablesen und links das Datum, jedoch nur als Tag, nicht den Monat.

Wie ich finde, kann der Unterschied zwischen der äußeren Schlichtheit des Gebäudes und der prunkvollen Inneneinrichtung und Dekoration kaum größer sein.

Malta Valletta St. Johns Co-Cathedral Innenraum

Bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass der eigentliche Bau des Gebäudes in nur vier Jahren bewerkstelligt wurde, die Ausstattung des Innenraumes jedoch mehr als einhundert Jahre beanspruchte. So wurden beispielsweise die Schnitzereien nicht, wie sonst gängige Praxis, in Werkstätten außerhalb hergestellt und dann eingebaut, sondern direkt an Ort und Stelle angefertigt.

Malta Valletta St. Johns Co-Cathedral Grabplatten

Besonders beindruckt hat mich der Kirchenboden. Hierbei handelt es sich um 375 Grabplatten die den gesamten Innenraum einnehmen unter denen Ordensritter ihre letzte Ruhe fanden. Die Platten sind mit Einlegearbeiten in verschiedenfarbigem Marmor gestaltet und zeigen aufwendig Wappen, Innschriften und Abbildungen die im Bezug zum jeweiligen Ordensritter stehen.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Triq San Gwann, Il-Belt Valletta, Malta

Montag bis Freitag: 9:30 – 16:00 Uhr
Samstag: 9:30 – 12:00 Uhr
Sonntag: geschlossen

frei (öffentlich zugänglich)

Hastings Gardens Valletta

Als letzte Station des Tages folgte Hastings Gardens Valletta. Und damit war ich auch fast schon wieder am heutigen Ausgangspunkt meiner Tour durch Valletta und Florina angelangt.

Malta Valletta Hastings Garden, Festungsmauer, Sunset, St. John's Bastion

Hastings Gardens ist eine öffentliche Gartenanlage in Valletta und befindet sich auf der St. John’s Bastion und der St. Michael’s Bastion. Steht man vor dem Stadttor, den Tritonenbrunnen im Rücken, befindet sich der Garten linker Hand. Man gelangt über die linke Freitreppe direkt in die Anlage.

Nebenbei bemerkt finden auf beiden Treppen stets die unterschiedlichsten Fotoshootings statt, da die Treppen gerne von unzähligen Fotographen und Influencern als Background für ihre Arbeiten genutzt werden.

Malta Valletta Hastings Garden, St. John's Bastion & St. Michael's Bastion, Treppen am Stadttor

In Vorbereitung auf diese Reise habe ich in irgendeinem Reiseführer von der maltesischen Legende gelesen, dass der Bau der Gärten nur ganze vier Stunden gedauert haben soll. Natürlich soll damit mit einem Augenzwinkern zum Ausdruck gebracht werden, dass die Malteser besonders fleißige und hart arbeitende Menschen sind.

Der Architekt der Gärten war Adriano De Vina. Namensgeber der Gärten ist Francis Rawdon-Hastings, 1. Marquess of Hastings. Er war von 1824 bis 1826 Generalgouverneur und Oberbefehlshaber von Malta. Lord Hastings starb 1826 und fand hier im Garten seine letzte Ruhe. Ein Denkmal, das von seiner Familie errichtet wurde befindet sich noch heute in der Anlage.

Malta Valletta Hastings Garden Brunnen, Bäume, Mauerweg, Sunset

Neben dem Monument tombeau de Hastings befinden sich in der Anlage weitere zahlreiche Denkmäler und Gedenktafeln, unter anderem eine Stehle zu Ehren Václav Havels. Am oberen Ende des Gartens befindet sich Ponsonby’s Column, der Sockel einer Gedenksäule für den ehemaligen Generalmajor und Gouverneur von Malta Sir Frederick Cavendish Ponsonby. Die Säule steht heute allerdings nicht mehr, da sie einem Blitzeinschlag zum Opfer fiel.

Im Jahr 2009 wurde in Hastings Gartens von der armenischen Gemeinde in Malta ein Khachkar (Kreutzstein) enthüllt. Dieser soll die Freundschaft zwischen dem armenischen und maltesischen Volk zum Ausdruck bringen.

Malta Valletta Hastings Garden, Blick auf Fort Manoel, Sunset

Von Hastings Gartens aus hat man einen sensationellen Blick auf Floriana, Msida, Sliema und Manoel Island.

Fort Manoel stammt aus der Zeit der Herrschaft des Johanniterordens. Die Festung wurde ab 1722 erbaut und unterlag stetigem Wandel. Es war zugleich die vorletzte größere Befestigungsanlage, die von den Johannitern hier errichtet wurde. Letzter Nutzer waren die britischen Truppen. Nach deren Abzug wurde das Fort Manoel nicht mehr genutzt und war größtenteils dem Verfall preisgegeben.

Malta Valletta Hastings Garden, Sunset, Sonnenuntergang

Besonders spektakulär war es von hier oben bei diesem Panorama dem Sonnenuntergang zu zuschauen. Obwohl sich hier zahlreiche Schaulustige eingefunden haben, war es sehr angenehm, dass es nicht so überlaufen war. Was ein schönes Finale des ersten Tages auf Malta!

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

24 Sappers, Il-Belt Valletta, Malta

frei (öffentlich zugänglich)

Marsaxlokk

Für den zweiten Tag auf Malta hatte ich von Valletta aus einen Ausflug nach Marsaxlokk und St. Peters Pool geplant. Wie ich eingangs schon kurz beschrieben habe, kann man auf Malta alle wichtigen Orte und Sehenswürdigkeiten bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Da mein Hotel in Msida gelegen war, konnte ich ab der Station Universita 4 den Bus 210 nehmen und war keine 35 Minuten später in Marsaxlokk direkt an der Hafenpromenade. Die Busse fahren in regelmäßigen Abständen. Es gibt auch Busverbindungen ab Valletta Busbahnhof.

Was ich besonders spannend fand war, dass man bei der Fahrt nach Masaxlokk auch ein ganz anderes Malta zu sehen bekam. Ein Malta, dass nicht auf Hochglanz poliert war, ein Malta auf dem ganz bodenständige und herzliche Menschen leben.

Malta Marsaxlokk Hafenpromenade, Palmen und bunte Boote

Da ich mal wieder sehr früh unterwegs war, kam ich um 9:20 Uhr am Hafen von Marsaxlokk an. Da es wahrscheinlich zu spät für die heimischen Fischer und zu früh für die Touristen war, wirkte die Promenade recht verschlafen.

Bis auf die ersten Händler die ihre Souvenirstände aufbauten war noch nicht viel los und das war so schön! So habe ich mich zunächst nach einem Kaffee umgesehen, eine der zahlreichen Bänke „beschlagnahmt“ und den Moment einfach mal auf mich wirken lassen. Herrlich!

Mit seinen 3.660 Einwohnern ist Marsaxlokk eher ein Dorf. Interessant fand ich, dass der Name Marsaxlokk sich aus dem arabischen Wort „Marsa“, was für Hafen steht und aus dem maltesischen Wort „Xlokk“, dem Südwind, zusammensetzt. Schon fast poetisch.

Malta Marsaxlokk bunte Boote am Hafen, Luzzus

Jedem Besucher fallen natürlich als erstes die buntbemalten Fischerboote, die Luzzus ins Auge. Traditionell sind die Boote am Bug mit Augen verziert. Entweder werden die Horusaugen oder die Augen des Osiris, die des altägyptischen Totengottes, dargestellt. Es scheint als bekommen die Boote dadurch eine Persönlichkeit. Dem Glauben nach sollen sie die Fischer auf dem Meer vor Gefahren schützen.

Malta Marsaxlokk bunte Boote, Luzzus, Augen

Zudem war ein Luzzus einst mit großen Segeln ausgerüstet, doch werden die Boote heutzutage mit Dieselmotoren angetrieben. Sie sind sehr stabil und seetüchtig in jeder Wetterlage. Für viele Touristen sind sie ein beliebtes Fotomotiv, so natürlich auch für mich.

Malta Marsaxlokk Hafenpromenade, Fischerhäuser

An der Promenade gibt sich eine Reihe interessanter Restaurants die unter anderem die gesamte Bandbreite der maritimen und mediterranen Küche anbieten. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein kleiner Zwischenstopp. Nebenbei kann man von hier aus dem Treiben auf dem Wasser entspannt zuschauen.

Kirche „Our Lady of Pompei“

In unmittelbarer Nähe zur Hafenpromenade befindet sich die Pfarrkirche „Our Lady of Pompei“ und dominiert die Hafenpromenade. Die Kirche wurde mit Gründung Marsaxlokks errichtet und änderte im Laufe der Zeit immer wieder ihr Aussehen.

Malta Marsaxlokk Kirche, Our Lady of Pompei

In einem Reiseführer habe ich die Geschichte gelesen, dass der Bau der Kirche die Einlösung eines Versprechens war. Und zwar von Marquess Rosalia Apap Viani Testaferrata. Sie soll von Fischern Marsaxlokks aus schwerem Sturm und tobender See gerettet worden sein. Darauf hin versprach sie als Dank ihnen eine Kirche zu ihrer Errettung zu schenken.

Gerne hätte ich mir die Kirche einmal von innen angesehen, doch leider war sie bei meinem Besuch in Marsaxlokk geschlossen.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

28 San Guzepp, Marsaxlokk, Malta

Bay Ghar Ahmar

Folgt man der Hafenpromenade und entfernt sich dabei von der Kirche „Our Lady of Pompei“ in südlicher Richtung kommt man zunächst an einer Werft vorbei und erreicht dann schließlich den Strand Bay Ghar Ahmar.

Malta Marsaxlokk Bay Ghar Ahmar, weißer Sandstrand und türkis farbendes Wasser

Dadurch, dass der Strand Bay Ghar Ahmar etwas abgelegen ist, ist er überhaupt nicht überlaufen. Zum Teil ist der Strand steinig, ein anderer Abschnitt ist feiner Sandstrand. Der Sandstrand wurde aufwendig mit Sand von der anderen Seite der Insel aufgefüllt und rekonstruiert.

Malta Marsaxlokk Bay Ghar Ahmar, weißer Sandstrand und türkis farbendes Wasser

Auch wenn für mich etwas störend das Kraftwerk auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht, fand ich den Strand doch sehr schön. Ganz in der Nähe befinden sich einige Restaurants, Bars und Nachtclubs. Dem Strand schließt sich das Wandergebiet Il- Ponta tal- Marbat an.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Qrajten, Marsaxlokk, Malta

St. Peter`s Pool

Nun folgte das eigentliche Highlight des Tages, von Marsaxlokk aus ging es zum St. Peter`s Pool. St. Peter`s Pool liegt auf der Landzunge Delimara und ist etwa 2,5 km vom Marsaxlokk entfernt. St Peter`s Pool ist eine durch die Gewalt des Meeres entstandene Bucht. Sie wird von Meerwasser gespeist und hat im Sommer den Anschein eines überdimensionalen natürlichen Swimmingpools – seicht und kristallklar. Bei rauer See kann es aber auch im „Pool“ stürmisch und ungemütlich werden.

St. Peter`s Pool gilt als Geheimtipp auf Malta, hat mich sehr begeistert und beeindruckt.

Obwohl ich Ende November auf Malta war, hatte ich an diesem Tage mit dem Wetter enormes Glück. Die Brandung an diesem Tag war extrem stark, was den Anblick noch dramatischer machte. Die Temperatur lag bei etwa 25 Grad Celsius, so dass der Wind nicht weiter störte. Und dazu gab es Sonne satt.

Malta Marsaxlokk Weg zum St Peters Pool, Kakteen und Palmen

Man hat drei Möglichkeiten von Marsaxlokk nach St. Peter`s Pool zu gelangen. Entweder mit dem PKW, mit einem Boot oder, wie ich zu Fuß.

Die Strecke ist mehr als einfach zu bewältigen. Ich hatte mir zwar im Vorfeld im Internet die Strecke auf der Karte angesehen und so ungefähr geschaut wo ich langlaufen muss, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre. St. Peter`s Pool ist gut ausgeschildert. Ich habe die Strecke in ca. einer halben Stunde geschafft.

Malta Marsaxlokk St Peters Pool, tobende See

Wie eingangs beschrieben, war bei meinem Besuch die Brandung sehr stark, so dass ich ein etwas wilderes Bild zu sehen bekam. Bei diesem Anblick mag man nicht vermuten wie sanft die Bucht im Sommer sein kann. Dann liegen die Badelustigen um den ganzen „Pool“ herum oder lassen sich im kristallklaren Wasser treiben.

Ich fand es extrem beeindruckend mit welch einer Gewalt die Brandung sich an diesem Tage zeigte und welch eine Geräuschkulisse die tobende See verursacht hat. Als ich vom oberen Rand dem Geschehen zusah, wurde mir wieder einmal bewusst, ohne dabei sentimental zu werden, wie klein wir Menschen doch sind und wie vergänglich alles ist.

Malta Marsaxlokk St Peters Pool, tobende See

Man kann quasi um St. Peter`s Pool einmal unten herum oder eben oben herumlaufen. Dabei sollte man die abgesperrten Stellen meiden, da teils die Abbruchkanten zum Meer nicht sicher sind.

Malta Marsaxlokk St Peters Pool, Brandung Felsenküste, Meer und Wellen

Ich umrundete St. Peter`s Pool einmal oben herum und lief dann der Felsenkante entlang in Richtung Il- Qali. Das faszinierende war, dass sich einem immer wieder neue An- bzw. Aussichten erschlossen. Der Ausblick von so weit oben was wirklich sensationell.

Malta Marsaxlokk St Peters Pool, Felsen

Was für den Besuch vielleicht noch wichtig ist zu wissen, egal ob man im Sommer oder im Winter unterwegs ist, es gibt dort keine Verpflegungsmöglichkeiten. Man sollte also unbedingt etwas zu trinken einpacken. Auch gibt es dort keine sanitären Anlagen in der Nähe. Im Sommer liegt man mit seinem Handtuch auf dem blanken Felsen. Es gibt also keine Liegewiese oder Strand.

Obwohl ich mich nicht satt sehen konnte, musste es dann irgendwann auch wieder zurück nach Marsaxlokk gehen. Für die Rücktour nahm ich den gleichen Weg wie hinzu.

We all smile in the same language!

Auf dem Weg zur Busstation ist mir, ich glaube das war an eine Schule, dieses Graffiti aufgefallen. Ich fand es unglaublich ausdrucksstark und es hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Besonders natürlich der Satz: „We all smile in the same language“.

Malta Marsaxlokk we all smile in the same language

Wenn das nicht mal eine Botschaft ist!

Ja, egal wo Du herkommst und egal wie Deine eigene Geschichte aussieht, im Grunde wollen wir alle das Gleiche – Respekt, Hoffnung, Frieden! Wir lächeln alle in der selben Sprache.

Fort Ricasoli

Auf meinem Plan für Tag drei standen die beiden Gemeinden Kalkara und Cospicua mit ihren vier Landzungen die in den Grand Harbour reichen und die ich bisher nur von Valletta aus betrachtet habe.

Ausgangspunkt für diesen Tag war das Fort Ricasoli. Von Valletta aus ging es zunächst mit dem Bus Nummer 3 (Kalkara) bis zur Station Fortizza. Von dort aus waren es dann noch einmal etwa 400 Meter Fußmarsch Richtung Fort Ricasoli, was sich auf jeden Fall gelohnt hat.

Malta Kalkara Fort Ricasoli, Festung, Blick aufs Meer

Ich möchte aber kurz anmerken, Fort Ricasoli ist offiziell nicht zu besichtigen, es werden dort auch keine Führungen angeboten. Dennoch bin ich einfach einmal auf eigene Faust hingefahren um zu schauen was man sich dort überhaupt ansehen kann. Auf dem Gelände sind scheinbar heute ein Paar Firmen ansässig und es hat sich niemand daran gestört, dass ich mir die Reste vom Fort Ricasoli angesehen habe.

An dieser Stelle auch der Hinweis, es ist dort an einigen Stellen extrem gefährlich, da das Fort dem Verfall preisgegeben ist und die Brandung einige Teile der Gebäude und Festungsanlagen bereits unterspült bzw. schon weggerissen hat.

Also, sei vorsichtig und vergiss die festen Schuhe nicht. Das ist nicht der passende Ort für Flipflops.

Malta Kalkara Fort Ricasoli, Brandung und Felsen

Die Festungsanlage Fort Ricasoli stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde vom Johanniterorden auf der äußersten bzw. ersten Landzunge die den Grand Harbour vom offenen Meer trennt errichtet. Fort Ricasoli wurde im zweiten Weltkrieg nicht nennenswert beschädigt, so dass es heute fast in Originalzügen erhalten ist.

Letzter Nutzer des Geländes war die British Army. Nach deren Abzug von Malta wurde das Fort dem Verfall preisgegeben. Bemühungen das Areal langfristig zu sichern, touristisch zu erschließen bzw. zu rekonstruieren gab es zwar, jedoch waren diese nicht von Erfolg gekrönt. Somit wird es eine Frage der Zeit sein bis nichts mehr übrig ist.

Malta Kalkara Fort Ricasoli, Fenster mit Blick aufs Meer

Heute wird das Fort Ricasoli bei zahlreichen Filmproduktionen gerne als Kulisse genutzt. So beispielsweise in Filmen wie Troja, Helena von Troja, Gladiator, Agora – Die Säulen des Himmels und Julius Cäsar. Auch George R. R. Martins „Westeros – Game of Thones“ wurde hier in Teilen in Szene gesetzt.

Malta Kalkara Fort Ricasoli, Mole mit Leuchtturm

Vom Fort Ricasoli hat man zudem einen großartigen Blick auf die Einfahrt zum Grand Harbour mit den beiden Molen und den Leuchttürmen sowie auf die Skyline von Valletta.

Ich fand es extrem spannen hier, einerseits den geschichtlichen Hintergrund der Anlage und den Zustand der Festung heute. Und dann natürlich auch, die eine oder die andere „Kulisse“ aus dem einen oder anderen Blockbuster am „Original-Set“ zu entdecken.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Fort Rikasoli, St. Rocco Street, Il-Kalkara KKR 9062, Malta

Kalkara Marina

Meine nächste Station an diesem Tage war der Jachthafen Kalkara Marina. Kalkara Marina ist einer von mehreren Häfen die zum Grand Harbour südlich von Valletta gehören. Es ist quasi die zweite „Einbuchtung“. Insgesamt finden hier etwa 100 Jachten und Sportboote Platz.

Malta Kalkara Marina, Hafen, Grand Harbour

Noch heute befindet sich hier eine in Familienbesitz befindliche Werft und ein Bootsverleih. Um den Hafen herum gibt es zahlreiche interessante Restaurants, Bars und Cafes.

Während meines Besuches auf Malta wurde die gesamte Straßenführung erneuert, was nicht so schön war aber nun auch mal sein muss. Dennoch konnte ich erahnen was hier in der Saison los sein muss.

…und Schiffe und Wasser kucken geht ja immer!

Malta Maritime Museum

Apropos Schiffe! Nicht weit vom Jachthafen Kalkara Marina am Kai des Vittoriosa Yacht Marina befindet sich in Birgu das Malta Maritime Museum.

Das Malta Maritime Museum befasst sich, wie der Name schon vermuten lässt mit der maritimen Geschichte der Insel. Es wurde 1992 eröffnet und hat eine Ausstellungsfläche von etwa 3.000 m2. Darüberhinaus gehören zum Museum neben Werkstätten und Depots auch eine Bibliothek und ein Bootsanleger direkt vor dem Museum an dem auch historische Schiffe und Boote besichtigt werden können.

Malta Kalkara Maritime Museum, Dampfmaschine

Ich fand die Location auch sehr beeindruckend. Das Malta Maritime Museum in dem Gebäude untergebracht, dass 1842–1845 die für die Royal Navy tätige Bäckerei beherbergte. Es befindet sich auf dem Gelände auf dem sich das ehemaligen Galeeren-Arsenals befand.

Jedem der sich für Boote, Jachten und Schiffe begeistern kann, wird hier an der Birgu Waterfront das Herz aufgehen. Jachten, Jachten, Jachten soweit das Auge reicht.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

St Angelo Mansions, Ex-Naval Bakery Vittoriosa Waterfront, Il – Habs L – Antik, Birgu BRG 1721, Malta

Fort Staint Angelo

An der Spitze von Birgu und damit im Zentrum des Grand Harbour befindet sich das Fort Saint Angelo, oder auch Forti Sant‘ Anġlu.

Malta Fort Saint Angelo Eingangstor

Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Burg, die aus dem Mittelalter stammt und den Namen Castle by the Sea bzw. Castello al Mare trug.

Auf den Resten der Burg wurde vom Johanniterorden in den Jahren zwischen etwa 1530 und 1560 das einstige Fort Saint Angelo errichtet. Das Fort Saint Angelo wurde immer wieder aus- und umgebaut. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Festung um 1690.

Malta Fort Saint Angelo St. Anne’s Chapel

Im zweiten Weltkrieg wurde das Fort Saint Angelo schwer beschädigt, konnte aber wiederaufgebaut werden und steht heute der Öffentlichkeit zur Verfügung. Damit ist es eine der wenigen Festungen auf Malta die dem Publikum offiziell zur Besichtigung stehen.

Es können unter anderem militärische Anlagen und Einrichtungen besichtigt werden. Die St. Anne’s Chapel auf dem oberen Teil der Festungsanlage steht den Besuchern ebenfalls offen sowie der Garten.

Malta Fort Saint Angelo Blick auf Valletta, Segelboot

Von den oberen Terrassen hat man einen sensationellen Blick über den Grand Harbour und auf die Skyline von Valletta mit ihrer Waterfront. Auch zur rückwärtigen Seite, in Richtung Kalkara, Cospicua und Paola hat man einen schönen freien Blick.

Malta Fort Saint Angelo Blick auf Valletta, Waterfront

Auch das Fort Staint Angelo diente Hollywood bereits als Filmkulisse. So besitzt es beispielsweise einen eindrucksvollen Kerker in dem unter anderem Szenen für Game of Thrones gedreht wurden.

Mich beeindruckte hier jedoch am meisten wie gewaltig und wuchtig diese Festungsanlage ist. Allein die beiden riesigen Rampen die man hinaufgehen muss um in die Festung zu gelangen.

Gut zu wissen:
(Stand 2022)

Waterfront, Birgu, Malta

Mittwoch bis Montag: 9:00 – 16:30 Uhr
Dienstag: geschlossen

Erwachsene: 8 EUR
Erwachsene (ab 60 Jahren): 3 EUR
Kinder (12 bis 17 J.): 5 EUR
Kinder (6 bis 11 J.): 3 EUR
Kinder (unter 6 J.): frei

Fazit

Abgesehen davon, dass mich auch wieder einmal dieses Reiseziel sehr beeindruckt hat, war ich von Malta eigentlich sehr überrascht. Überrascht darüber, was Malta doch eigentlich für eine wechselvolle Geschichte hat und wie sehr die Geschichte das heutige Aussehen der Insel prägt.

Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl von Enge, da doch alles sehr dicht beieinander liegt. Da ich nur auf dem südlichen Teil der Insel war, werde ich sicher noch einmal wieder kommen um mir auch den Norden Maltas anzusehen.

Malta Cospicua Vittoriosa Yacht Hafen

Meine klaren Highlights waren der Tagesausflug nach Marsaxlokk und der Abstecher zum St Peter`s Pool, die tobende See an der Saint Elmo Bay und das Fort Ricasoli. Aber natürlich auch alles Maritime auf das man hier an allen Ecken trifft.

Nach diesen Tagen auf Malta ganz klar alle Daumen hoch.

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