Oslo
Ein Wochenende in Norwegens Haupstadt in der Vorweihnachtszeit.
Wo, wenn nicht hier im „hohen Norden“ kann man sich besser auf die Weihnachtszeit einstimmen. Im Dezember 2012 war ich auf einen kurzen Wochenendtrip in die Hauptstadt Norwegens in Oslo.
Was mich erwartete war ein unvergessliches Wochenende mit sehr beeindruckenden Naturschauspielen, sehenswerten Landschaften und interessanten Menschen.
INHALT
ToggleAnreise mit dem Weihnachtsflieger
Die Reise starte ich wie fast immer von Berlin aus mit dem Flugzeug. Ich hatte einen Non-Stop Flug von Berlin nach Oslo. Als ich mit meinen Mitreisenden das Rollfeld betrat musste ich doch schon schmunzeln als ich unseren Flieger sah. Was für ein schönes Omen und was für eine schöne Einstimmung auf diese Reise.

Jetzt wo ich so im Nachhinein meine Erlebnisse dieser Reise mal zusammentrage, muss ich doch schon traurig feststellen, dass diese Airline eine wirklich tolle Fluglinie war und ich gerne mit ihr geflogen bin. Ich hatte immer das Gefühl, egal wo ich auf der Welt zugestiegen bin, jetzt bin ich zu Hause.
Jul i Vinterland / Weihnachten im Winterland
Wie in ganz Skandinavien, so ist natürlich auch hier in Oslo Weihnachten ist eine besondere Zeit. Die Tage sind kürzer, die Temperaturen fallen und dazu der niedrige Stand der Sonne, der Oslo in ein ganz magisches Licht taucht.

In Norwegen gibt es keinen Weihnachtsmann im eigentlichen Sinne, so wie wir ihn in Deutschland kennen. Hier bringen Julenissen und seine Helfer den Kindern die Geschenke. Wer vergisst dem Julenissen und seinen Helfern eine Schale mit Hafergrütze (traditionell) oder Milchreis (modern) vor die Tür zustellen, muss damit rechnen, dass ihm der Weihnachtswicht ein paar Streiche spielt. Der Legende nach wohnt Julenissen im Stall und tritt als übernatürlicher Beschützer von Haus und Hof auf. In einigen Familien kommt die norwegische Version des Weihnachtsmannes – der Julemann.
Weihnachten wird in Skandinavien etwas lustiger und nicht so getragen wie in Deutschland gefeiert. Sobald die Geschenke ausgepackt sind, tanzt man um den Weihnachtsbaum herum und singt Lieder. Die Stimmung hier ist gemütlich und fröhlich.

Zwischen Nationalteatret (Nationaltheater) und Stortinget (Parlament Norwegens), vis a vis Karl Johans Gate findet jährlich von Mitte November bis Anfang Januar Oslos bekanntester Weihnachtsmarkt in der City, der Jul i Vinterland (Weihnachten im Winterland) statt.

Eisige Temperaturen, festliche Lichter, buntgeschmückte Hütten und weihnachtliche Düfte haben mich zu einem Stopp auf diesem tollen Weihnachtsmarkt eingeladen.
Einen Elchburger und dazu einen Gløgg (ein skandinavischer Glühwein bestehend aus Rotwein und Korn oder Wodka und Gewürzen) konnte ich mir nicht entgehen lassen und musste ich einfach probieren. Sehr empfehlenswert!
Darüber hinaus wird jede Menge skandinavisches Kunsthandwerk, weihnachtliche Dekoration und Süßwaren angeboten. Alles in allem ein sehr stimmungsvoller Weihnachtsmarkt. Gut gestärkt und warm eingepackt ging es weiter Richtung Fährterminal am Oslofjord.

Wie ich finde, war der Platz zwischen Rathaus und Fährterminal für mich ein guter Ausgangspunkt für die Tour durch Oslo. Wenn man Richtung Oslofjord blickt hat man rechte Hand das Nobel Peace Center. Dem schließt sich der Stadtteil Aker Bryggean, in dem man beispielsweise das Astrup Fearnley Museum of Modern Art findet. Dieser Stadtteil ist geprägt von moderner zeitgenössischer Architektur. Zahlreiche Cafes, Restaurants und Bistros laden hier zum Verweilen ein.
Am Oslofjord linker Hand befindet sich Kontraskjæret (ein kleiner Stadtpark). Von hier aus hat man einen interessanten Blick auf den Oslofjord und den Stadtteil Aker Bryggean. Dem Park schließt sich die Akershus Festning (Festung Akershus) an.
Rathaus von Oslo
Das Rathaus der Stadt Oslo hat, wie ich finde, schon fast monomentale Züge und ist mittlerweile eines der Wahrzeichen der norwegischen Hauptstatt. Neben der alljährlich hier stattfindenden Verleihung des Friedensnobelpreises ist es auch für seine reichgeschmückten Innenräume bekannt. Die Werke berühmter norwegischer Künstler und Künstlerinnen sind in den zahlreichen Räumen, Foyers und Sälen zu bestaunen.
Das Bauwerk soll die neu gewonnene Selbständigkeit Norwegens verdeutlichen und ihr Ausdruck verleihen, die dem Land nach Auflösung der Union mit Schweden 1905 zu Teil wurde. Das Rathaus der Stadt Oslo wurde schließlich 1950 eröffnet.

Ein besonderes Highlight ist das Glockenspiel im Turm. Es ist zugleich ein wichtiger Teil des Selbstverständnisses der Stadt Oslo und Ihrer Einwohner. Immer zur vollen Stunde (18-mal täglich) wird auf den 49 Glocken ein kurzes Musikstück gespielt.
Zu dem findet immer am ersten Sonntag des Monats, zwischen September und Mai um 11:00 Uhr ein Konzert statt. In den Sommermonaten Juni, Juli und August erklingen die Glocken jeweils um 15:00 Uhr zu einem Konzert.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Rådhusplassen 1, 0037 Oslo, Norwegen
täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr
frei (öffentlich zugänglich)
Nobel Peace Center
Vis a vis vom Rathaus der Stadt Oslo befindet sich das Nobel Peace Center im Vestbanestasjonen, dem ehemaligen Westbahnhof Oslos. Kurzzeitig gab es einmal Pläne hier auf dem Gelände die neue Oper Oslos unterzubringen bzw. entstehen zulassen, dies wurden aber wieder verworfen.

Das Hauptgebäude im neuromanischen Stil wurde im Jahr 1872 fertig gestellt und diente Eisenbahnstrecke Drammenbanen (Verbindung zwischen Oslo und Drammen) bis 1989 als Bahnhofsgebäude.
Nach kurzem Leerstand und der Diskussion um die Neunutzung, zog dann schließlich das Nobel-Friedenszentrum im Jahre 2005 dort ein. Seit 1994 steht es schließlich unter Denkmalschutz. Der Architekt war Georg Andreas Bull (1829-1917). Er war seiner Zeit einer der bedeutendsten Architekten Norwegens.

Das Norwegische Parlament beschloss und gründete zur Jahrtausendwende, anlässlich der Feiern zur 100-jährigen internationalen Souveränität Norwegens, die Stiftung „Nobels Fredssenter“ (Nobel-Friedenszentrum). Das zu Hause der Stiftung sollte im ehemaligen Vestbanestasjonen sein. Das Nobel Peace Center wurde am 11. Juni 2005 eröffnet.
Wie der Name schon vermuten lässt, soll die Hauptaufgabe der Stiftung sein, über den Friedensnobelpreis und seine Preisträger zu informieren. Darüber hinaus sollen auch aktuelle Konflikte auf der Welt thematisiert werden.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Brynjulf Bulls plass 1, 0250 Oslo, Norwegen
Jan. bis Mrz.: Do – So 11:00 – 17:00 Uhr
Apr. & Mai: Di – So 11:00 – 17:00 Uhr
Jun. bis Aug: tägl. 11:00 – 17:00 Uhr
Sep. bis Dez.: Di – So 11:00 – 17:00 Uhr
Erwachsene: 120 NOK
Studierende & Senioren: 90 NOK
Kinder von 12 bis 18 J.: 50 NOK
Kinder unter 12 J: gratis
Familien: 240 NOK
Mit dem Oslo Pass: gratis
Fährterminal / inner Oslofjord
Direkt gegenüber dem Nobel Price Center und dem Rathaus von Oslo befindet sich der Fährterminal am inner Oslofjord. Hier hat man einen großartigen Blick auf den Oslofjord. Wenn die Tage in Oslo sich auf ein Minimum reduzieren und die Kälte die Stadt in eine kristallene Stille hüllt, entfaltet sich am Rathaus ein Sonnenuntergang, der weniger blendet als berührt.
Der Blick schweift über den Oslofjord, wo das Wasser sich wie ein ruhiger Spiegel unter dem winterlichen Himmel ausbreitet. Die Sonne, tief und beinahe scheu, taucht die Szene in ein Spiel aus Licht und gelben Tönen – kein grelles Gold, sondern ein gedämpftes, fast honigfarbenes Leuchten, das sich über die Fassaden legt, die Boote streift und die Luft mit einer stillen Wärme durchzieht.

Das Rathaus selbst, mit seiner kantigen Backsteinarchitektur, wirkt in diesem Licht wie verwandelt. Die sonst strenge Geometrie bekommt eine fast poetische Weichheit, als würde das Gebäude für einen Moment seine Funktion vergessen und sich dem Licht hingeben.
Die Fenster glimmen wie Laternen, die den Tag verabschieden, während die Schatten sich lang und sanft über das Pflaster ziehen. Es ist ein Moment, in dem die Stadt innehält – nicht aus Pflicht, sondern aus Respekt vor der Schönheit, die sich so beiläufig zeigt.

Und während die Sonne langsam hinter den Inseln versinkt, bleibt ein Nachhall im Blick: ein letzter Streifen Gelb, der sich mit dem Blau des beginnenden Abends mischt. Der Fjord wird dunkler, die Konturen verschwimmen, doch das Licht bleibt – nicht sichtbar, sondern spürbar.
Es ist ein Sonnenuntergang, der nicht inszeniert, sondern andeutet. Ein nordisches Flüstern aus Farbe und Form, das sich dem Betrachter nicht aufdrängt, sondern ihn mitnimmt – leise, klar und von einer Tiefe, die lange nachwirkt.

Am Rand dieser stillen Szenerie liegen die Schiffe und Boote festvertäut, als hätten sie sich selbst in den Winterschlaf geschickt. Ihre Rümpfe glänzen matt im letzten Licht, das sich wie flüssiger Bernstein über Decks und Relings legt. Manche sind mit Planen bedeckt, andere trotzen offen der Kälte – stumme Zeugen vergangener Fahrten, die nun geduldig auf den Frühling warten.
Die Masten zeichnen sich wie feine Linien gegen den Himmel ab, fast grafisch, als hätte ein Künstler sie mit ruhiger Hand skizziert. Kein Wind bewegt die Taue, kein Motor bricht die Stille. Es ist, als hätte der Fjord selbst beschlossen, die Zeit für diese Boote anzuhalten – bis das Licht wieder höher steigt, die Tage länger werden und die Stadt sich erneut dem Wasser zuwendet.
Aker Brygge und Tjuvholmen
Aker Brygge und Tjuvholmen sind zwei der neueren und vielleicht auch interessantesten Starbezirke Oslos, direkt am Oslofjord gelegen, erstrecken sie sich am Nobel-Friedenszentrum beginnend die gesamte Hafenpromenade entlang.

Ursprünglich stand auf diesem Gelände die Werft Akers mekaniske verksted AS, welche jedoch 1982 geschlossen wurde. Im Zuge von Neuplanungen und einer zukunftsorientierten Stadtplanung entstand hier ein Viertel, das Arbeiten, Leben und Kultur miteinander verbinden sollte.

Wie ich finde, hat dieser Stadtteil einen ganz besonderen Charm. Egal wo man sich hier bewegt, man findet überall noch Gebäude die von der wechselvollen Geschichte dieses Ortes zeugen. Es musste zwar ein Teil der alten Industrieanlagen weichen, dennoch fand ein Teil der alten Werkshallen heute eine neue Bestimmung.

Von der Hafenpromenade hat man einen beeindruckenden Blick auf Akershus Festning (die Festung Akershus) und die ein- bzw. auslaufenden Fähren. Ein besonderes Zeugnis vergangener Tage ist die alte Hafenuhr an der Promenade.

In Aker Brygge wird aber auch ein kulinarisches Ausrufezeichen gesetzt. Das gastronomische Angebot ist wirklich beachtlich. Zahlreiche Restaurants, Cafés, Bistros und Bars bieten eine Vielzahl von Speisen und Getränken an. Ob die gehoben skandinavisch-internationale Küche, legere Gerichte wie Burger und Steaks oder aber auch regionale maritime Speisen, hier findet jeder etwas. Im Sommer bieten viele Restaurants auch im Außenbereich Plätze an.
Tjuvholmen
Tjuvholmen im Winter ist ein stiller Dialog zwischen Architektur und Natur, zwischen urbaner Eleganz und nordischer Kälte. Das Viertel, das sich wie eine moderne Landzunge ins Oslofjord schiebt, verwandelt sich in der kalten Jahreszeit in eine Bühne für Licht und Schatten.
Die klaren Linien der Gebäude, die im Sommer von Cafés und Galeriebesuchern belebt sind, wirken nun wie Skulpturen im Frost. Schnee legt sich wie ein gedämpfter Teppich über die Promenade, während das Wasser des Fjords in dunklem Blau ruht, nur gelegentlich aufgeraut vom Wind.
Die Kunstwerke im öffentlichen Raum – etwa die markanten Skulpturen entlang des Astrup Fearnley Museums – erhalten eine neue Aura, wenn sie von Eiskristallen überzogen sind und sich gegen den bleigrauen Himmel abzeichnen.

Die Atmosphäre ist ruhig, fast meditativ. Spaziergänger ziehen sich in dicke Mäntel und Wollschals, ihre Schritte hallen leise über die Holzplanken am Wasser. Die wenigen geöffneten Cafés wirken wie warme Inseln im frostigen Umfeld, ihre Fenster beschlagen, das Licht darin golden.
Tjuvholmen zeigt im Winter eine andere Seite: weniger mondän, dafür umso poetischer. Es ist ein Ort, an dem man die norwegische Winterstille nicht nur sieht, sondern spürt – in der Luft, im Licht, im Rhythmus der Stadt, die hier ganz beeindruckend für einen Moment innehält.
Astrup Fearnley Museum of Modern Art
Kunst liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Mitten im Stadtviertel Tjuvholmen gelegen befindet sich die private Galerie für zeitgenössische Kunst – das Astrup Fearnley Museum of Modern Art. Das seit 1993 bestehende Museum ist nicht nur unter Kunstliebhabern bekannt.
Das Museum zählt zu den bedeutendsten Galerien der modernen Kunst in Europa. Zahlreiche Künstler aus Europa, den USA, aus Brasileien, Japan, Indien und auch aus China werden hier präsentiert. Es sind unter anderem Werke von Andy Warhol, Janine Antoni, Gardar Eide Einarsson, Dado, Bruce Nauman, Robert Gober und Cai Guo-Qiang zu besichtigen.

Auch im Außenbereich, mit herrlichem Blick auf den Oslofjord, findet man jede Menge Kunst. So gibt es hier einen Skulpturengarten mit Werken namhafter internationaler Künstler, wie beispielsweise Louise Bourgeois oder Anish Kapoor.
Der italienische Stararchitekt Renzo Piano entwarf dieses außergewöhnliche Gebäude, in dem das Astrup Fearnley Museum of Modern Art im Jahr 2012 eine neue Heimat am exklusiven Standort Tjuvholmen fand. Piano war bereits federführend beim Bau des Centre Georges Pompidou in Paris, The Shard in London und das Whitney Museum of American Art in New York. Zudem erhielt er 1998 den Pritzker-Preis.
Gut zu wissen:
(Stand 2025)
Strandpromenaden 2, 0252 Oslo, Norwegen
Montag: geschlossen
Dienstag & Mittwoch: 12:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag: 12:00 – 19:00 Uhr
Freitag: 12:00 – 17:00 Uhr
Samstag & Sonntag: 11:00 – 17:00 Uhr
Erwachsene: 150 NOk
Senioren und Studenten: 100 NOK
Kinder und Jugendliche (unter 20 J.): kostenlos
Mitglieder und Inhaber des Oslo Passes: kostenlos
Norsk Folkemuseum
Auf der Halbinsel Bygdøy oder Bygdø im Oslofjord vor den Toren Oslos, befindet sich, wie ich finde ein ganz besonderes Museum. Das Norsk Folkemuseum ist ein Freilichtmuseum auf einem riesigen Areal, das sich mit der Geschichte Norwegens befasst.

Die Ursprünge des Museums reichen bis ins Jahr 1894 zurück. Der Bibliothekar Hans Aall (1869–1946) hatte die Vision, ähnlich dem Nordische Museum in Stockholm, hier in Oslo ein Museum zu errichten, dass sich mit dem Leben und dem Alltag der Norweger befasst und deren Traditionen und Bräuche für künftige Generationen bewahrt.

Heute sind hier zahlreiche Häuser aus allen Regionen Norwegens sowie aus den unterschiedlichen Zeiten zu besichtigen. Neben einer Tankstelle aus dem Jahr 1928 kann man ein Postamt, eine Zahnarztpraxis sowie Volkskulturobjekte der Samen besichtigen. Zu dieser wirklich umfangreichen Sammlung zählen etwa 155 historische Gebäude und etwa 155.000 Gegenstände, vom Mittelalter bis hin zur Gegenwart.

Wenn man die Gebäude und deren Bauart einmal auf sich wirken lässt, bekommt man absolute Achtung vor den Menschen der damaligen Zeit und deren Wille zum Überleben. Für unsere heutige „Handygeneration“ ist dieses entbehrungsreiche Leben kaum vorstellbar.

Da ich im Norsk Folkemuseum zur Weihnachtszeit war, hatte ich das Glück, dass genau während meines Besuches dort die Weihnachtsmesse (der Weihnachtsmarkt) stattfand. Es war so unglaublich schön und stimmungsvoll. Das hätte ich überhaupt nicht erwartet. Für mich war der Besuch im Norsk Folkemuseum und der Weihnachtsmesse ein absolutes Highlight.

Die Weihnachtsmesse findet immer an 2 Wochenenden im Advent auf dem Gelände des Norsk Folkemuseums statt.
An weit über 100 Weihnachtsständen werden, angefangen von typischem norwegischem Handwerk bis hin zu lokalen und alternativ produzierten Gebrauchsgegenständen auch skandinavische und weihnachtliche Geschenkartikel angeboten.

Jedem der Weihnachten, Skandinavien und dessen Traditionen mag, dem geht hier das Herz auf. Zudem gibt es eine Kerzenfabrik, es werden Ponnyfahrten und verschiedenste Workshops angeboten.

An dieser Stelle muss ich einmal außer der Reihe sagen, wie willkommen ich mich in Norwegen gefühlt habe. Egal wo ich unterwegs war, ich bin nur Menschen begegnet, die offen auf mich zugegangen sind, unheimlich freundlich waren und denen es nie zu viel wurde mir den Weg zu zeigen oder etwas zu erklären.
Auch hier im Norsk Folkemuseum kam man sofort mit den Einheimischen ins Gespräch.

Ich war ja im Dezember in Oslo und habe es ehrlich unterschätzt wie kalt es im Dezember im hohen Norden sein kann. Obwohl es am Tage recht sonnig war, lag die Durchschnittstemperatur mittags bei etwa -15 Grad Celsius.

Was war ich froh, dass überall im Norsk Folkemuseum solche schönen Feuer aufgestellt waren an denen man sich bei einem Glühwein und einem leckeren Bratapfel aufwärmen konnte.

Ein schöner Brauch zur Weihnachtszeit. In Norwegen werden zu Weihnachten auch die Vögel bedacht. Hier werden für die Vögel im Freien ein Bund Hafer an den Zaun, ans Haus oder im Garten angebracht.
Gut zu wissen:
(Stand 2025)
Museumsveien 10, 0287 Oslo, Norwegen
1. Oktober bis 30. April 11.00 – 16.00 Uhr
1. Mai bis 30. September 10.00 – 17.00 Uhr
24. & 25. Dezember, 1. Januar und 17. Mai geschlossen
Erwachsene: 195 NOK
Senioren (ab 67 J.) und Menschen mit Behinderung: 150 NOK
Kinder und Jugendliche (unter 18 J.): kostenlos
Inhaber des Oslo Passes: kostenlos
Operahuset Oslo / Opernhaus Oslo
Einem riesigen treibenden Eisberg nachempfunden, ist das Osloer Opernhaus das größte Kulturprojekt Norwegens der Nachkriegsgeschichte. Die Oper wurde am 12. April 2008, einem kulturellen & medialen Großereignis gleich, mit einer parallelen Übertragung im norwegischen TV eröffnet.

Nicht nur von außen ist die Osloer Oper ein Hingucker, sondern auch im inneren ist die Architektur atemberaubend. Beim ersten Anblick denkt man an kühle klare Eleganz, aber man wird gespannt sein, was es im inneren zu Sehnen gibt.
Lichtdurchfluteten Foyers schließt sich ein Saal an, der in seiner Struktur, seiner Form und seiner Größe an den Saal der Semperoper in Dresden angelehnt ist. Dies war eine der Auflagen, die der Bauherr gestellt hat.
Der Opernsaal ist mit dunkel geöltem Eichenholz getäfelt. Neben modernster Technik befindet sich hier auch Norwegens größter Kronleuchter mit einem Durchmesser von sieben Metern und einem Gewicht von achteinhalb Tonnen. Sagenhafte 8.500 LED-Dioden bringen ihn zum Strahlen.

Für mich wieder absolut faszinierend das Spiel aus Farben und Licht.
Wer seinen Besuch der Osloer Oper nicht gleich mit einem Besuch einer Aufführung verbinden möchte und einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, hat auch die Möglichkeit sich die Oper mit einer geführten Tour anzusehen.
Hier bietet die Oper Oslo verschiedene Sprachen an (Montag bis Samstag jeweils um 13:00 Uhr und Sonntag um 14:00 in englischer Sprache sowie Sonntag um 14:00 Uhr in deutscher Sprache). Die Tour dauert etwa 50 Minuten und die Gruppenstärke ist auf 25 Personen limitiert. Die Touren kann man direkt auf der Internetseite der Osloer Oper buchen.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Kirsten Flagstads Plass 1, 0150 Oslo, Norwegen
Erwachsene: 120.00 NOK
Kinder: 70.00 NOK
Studenten: 70.00 NOK
Nationaltheatret / Nationaltheater
Das Nationaltheater in Oslo ist mehr als ein klassisches Bühnenhaus – es ist ein architektonischer Gedanke, der sich über Generationen hinweg entfaltet hat. Zwischen königlichem Schloss und Universität gelegen, wirkt das Gebäude wie ein kultureller Nervenknoten im Herzen der Stadt.
Die Fassade, mit ihren neobarocken Ornamenten und dem bronzenen Henrik-Ibsen-Denkmal, erzählt von einer Zeit, in der Theater noch als moralische Instanz galt. Doch wer das Haus betritt, spürt sofort: Hier wird nicht nur Tradition gepflegt, sondern auch Gegenwart gestaltet.
Im Inneren trifft roter Samt auf digitale Lichttechnik, klassische Dramen auf experimentelle Inszenierungen. Die Bühne ist wandelbar – mal ein intimer Kammerspielraum, mal ein monumentales Portal für gesellschaftliche Debatten.
Besonders bemerkenswert ist die dramaturgische Handschrift des Hauses: Sie verbindet norwegische Identität mit internationalen Perspektiven, ohne sich in Beliebigkeit zu verlieren. Stücke von Ibsen und Bjørnson stehen hier nicht als museale Pflichtübungen, sondern als lebendige Kommentare zur Gegenwart.

Auch das Publikum spiegelt diese Vielschichtigkeit wider. Zwischen Theaterliebhabern, Schulklassen und Touristen entsteht ein Spannungsfeld, das dem Haus seine besondere Energie verleiht.
Die Pausenhalle, mit Blick auf die Karl Johans gate, wird zum sozialen Resonanzraum – Gespräche über Inszenierungen mischen sich mit dem Klang der Stadt. Das Theater ist hier kein abgeschlossener Kosmos, sondern ein durchlässiger Ort, der sich dem urbanen Rhythmus anpasst.
Im Winter, wenn Oslo unter einer Schneedecke liegt, wirkt das Nationaltheater fast wie ein leuchtender Gedanke im Dunkel. Die warmen Lichter hinter den Fenstern, das Stimmengewirr vor den Vorstellungen, die gespannte Erwartung im Foyer – all das macht deutlich: Dieses Haus lebt. Es ist nicht nur ein Ort für Schauspiel, sondern ein Ort für Haltung, für Fragen, für das, was zwischen den Zeilen steht.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Johanne Dybwads Plass 1, 0161 Oslo, Norwegen
Det Kongelige Slot / Das Königliche Schloß
Das königliche Schloss in Oslo erhebt sich am Ende der Karl Johans gate wie ein stiller Wächter über die norwegische Hauptstadt. Seine klassizistische Fassade wirkt zunächst schlicht, fast zurückhaltend – doch gerade darin liegt seine Würde. Anders als viele europäische Paläste, die mit Prunk und Überladung beeindrucken wollen, setzt das Osloer Schloss auf Klarheit und Funktion.
Es ist kein Museum der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Regierungssitz, in dem der Monarch tatsächlich residiert und arbeitet. Die tägliche Wachablösung, bei der Soldaten in historischen Uniformen über den Vorplatz marschieren, ist ein Ritual, das Touristen anzieht und zugleich die Kontinuität der norwegischen Monarchie inszeniert.

Der Schlosspark, der sich sanft um das Gebäude legt, ist ein öffentlicher Raum mit königlichem Atem. Keine hohen Zäune, keine abweisenden Mauern – stattdessen geschwungene Wege, alte Bäume und versteckte Skulpturen. Hier begegnet man Joggern, Familien mit Picknickdecken, und gelegentlich einem Staatsgast, der diskret durch die Alleen geführt wird.
Der Park ist nicht nur Kulisse, sondern Teil des demokratischen Selbstverständnisses Norwegens: Das Königshaus zeigt sich offen, nahbar, eingebettet in die Stadt und ihre Menschen.

Im Winter verwandelt sich das Ensemble aus Schloss und Park in ein stilles Märchen. Schnee dämpft die Geräusche, die Statuen tragen weiße Mützen, und die Laternen werfen ein warmes Licht auf die Wege.
Die Architektur tritt zurück, wird Teil der Landschaft, fast wie ein Bühnenbild für die nordische Stille. Spaziergänge durch den Park haben dann etwas Meditatives – man hört das Knirschen der Schritte, sieht den Atem in der Luft, und spürt, wie Geschichte und Gegenwart ineinanderfließen.

Auch kulturell ist das Schloss kein abgeschlossener Raum. Es öffnet sich regelmäßig für Ausstellungen, Konzerte und Empfänge, bei denen norwegische Künstler und Denker auf internationale Gäste treffen. Die Innenräume – mit ihren hohen Decken, Parkettböden und Porträts vergangener Monarchen – erzählen von einem Land, das seine Traditionen kennt, aber nicht darin verharrt. Die Balance zwischen Repräsentation und Bescheidenheit ist fein austariert und spiegelt die norwegische Mentalität wider: Stolz, aber nicht überheblich.
Wer Oslo besucht und das Schloss nur als Fotomotiv betrachtet, verpasst die eigentliche Pointe. Denn dieser Ort ist kein Denkmal, sondern ein lebendiger Teil der Stadt. Er erzählt von Macht, die sich nicht abschottet, von Geschichte, die sich nicht aufdrängt, und von einem Land, das seine Institutionen mit ruhiger Selbstverständlichkeit in den Alltag integriert. Das königliche Schloss und sein Park sind damit nicht nur Sehenswürdigkeiten – sie sind ein Statement.
Gut zu wissen:
(Stand 2021)
Slottsplassen 1, 0010 Oslo, Norwegen
Christmas-Shopping in Oslo
Weihnachtliches Shopping in Oslo ist weniger Konsumrausch als stimmungsvolle Choreografie aus Licht, Design und nordischer Gelassenheit. Die Stadt kleidet sich ab Ende November in ein dezentes Festgewand – keine grellen Farben, sondern warme Töne, klare Formen und viel Holz.
Die Karl Johans gate, Oslos zentrale Einkaufsstraße, wird zur Flaniermeile mit glitzernden Lichterketten und dampfenden Gløgg-Ständen. Zwischen internationalen Marken und norwegischen Designläden entsteht ein Rhythmus, der zum Verweilen einlädt: Hier kauft man nicht nur ein, man lässt sich treiben.
Besonders reizvoll ist das Weihnachtsdorf auf dem Platz vor dem Nationaltheater. Kleine Hütten mit handgefertigten Waren, Wollmützen aus norwegischer Schafwolle, Holzspielzeug, Rentierwurst und kunstvoll verpackte Pralinen – alles wirkt wie aus einem skandinavischen Bilderbuch.
Die Händler erzählen gern von ihren Produkten, und man spürt, dass hier nicht nur verkauft, sondern auch erzählt wird. Wer etwas mit Seele sucht, wird hier fündig – und nimmt mehr mit als nur ein Geschenk.

Auch die Viertel außerhalb des Zentrums haben ihren eigenen Charme. In Grünerløkka etwa mischen sich Vintage-Boutiquen mit kleinen Ateliers, die handgemachte Kerzen, Illustrationen oder Schmuck anbieten.
Die Atmosphäre ist urban, aber nicht hektisch – eher wie ein gut kuratierter Spaziergang durch kreative Gedanken. Selbst das Wetter spielt mit: Wenn Schneeflocken fallen und die Fenster beschlagen, wird das Shopping zur stillen Inszenierung, bei der Oslo seine poetische Seite zeigt.
Was das Christmas Shopping in Oslo besonders macht, ist die Balance zwischen Stil und Substanz. Es geht nicht um Masse, sondern um Auswahl. Um Dinge, die Geschichten tragen. Um Momente, die sich einprägen. Wer hier einkauft, nimmt nicht nur Produkte mit, sondern auch ein Stück norwegischer Winterästhetik – klar, ruhig, und überraschend tief.
Mein Fazit
Oslo sollte man auf jeden Fall einmal einen Besuch abgestattet haben. Oslo ist zur Weihnachtszeit sehr stimmungsvoll.

Für mich war es eine wirklich tolle Erfahrung – dieses extrem kalte klare Wetter, das unglaubliche Licht und die eindrucksvolle Landschaft. Ich war sicher nicht das letzte Mal in Norwegen. Auf jeden Fall habe ich noch ein Paar norwegische Reiseziele auf meiner Liste und bin von Land und Leute mehr als begeistert.
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Lissabon
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Cabo da roca
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Brasilien – Rio de Janeiro
Copacabana, Samba & Zuckerhut. Die pure Lebensfreude.
Brasilien – Foz do Iguacu
Faszinierend schön! Ein Tag an den größten Wasserfällen der Erde
Brasilien – São Paulo
Die Highlights Lateinamerikas Mega-City.
Wow, was für tolle Impressionen und Eindrücke. Ein sehr schöner Bericht. Wir waren im vergangenen Jahr auch in Oslo und haben in der Vorweihnachtszeit das Norsk Folkemuseum besucht. Es war traumhaft schön. Danke für diese schöne Erinnerung. Viele Grüße aus Wien! Tom
Hey Tom,
vielen Dank für Deinen tolles Feedback! Es freut mich sehr, dass Dir mein Bericht gefallen hat und so schöne Erinnerungen bei Dir weckt. Oslo in der Vorweihnachtszeit ist tatsächlich einfach nur zauberhaft und beeindruckend. Reisen schafft wirklich unvergessliche Momente.
Viele Grüße nach Wien und vielleicht bis zur nächsten Reisegeschichte!